4 von 5 Schlaganfällen wären vermeidbar

ZOU | 22.10.2024

Eine neue medizinische Leitlinie aus den USA stellt fest, dass vier von fünf erstmalig auftretenden Schlaganfälle durch vorbeugende Maßnahmen wie Vorsorgeuntersuchungen und Lebensstiländerungen vermeidbar wären.
Durch mehr Vorsorgeuntersuchungen und einen gesünderen Lebensstil könnten viele Schlaganfälle verhindert werden. image.originalResource.properties.copyright

Das Expertengremium der amerikanischen Fachgesellschaft für Schlaganfälle (American Stroke Association) fordert dazu auf, Menschen auf typische Risikofaktoren für einen Schlaganfall zu untersuchen, darunter Bluthochdruck, Fettleibigkeit sowie erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte. Zum anderen empfehlen die Experten Lebensstiländerungen, die ebenfalls das Schlaganfallrisiko deutlich senken. Den Fachleuten zufolge wären auf diese Weise bis zu 80 Prozent der erstmalig auftretenden Schlaganfälle vermeidbar.

Unerkannte und nicht behandelte Risikofaktoren können schon Jahre vor dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen Schäden an Arterien, Gehirn und Herz verursachen. Zu den wichtigsten Empfehlungen der „Leitlinie 2024 zur primären Schlaganfallprävention“ gehören deshalb regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen, die Identifizierung von Risikofaktoren, Lebensstilinterventionen und bei weiterhin erhöhtem Risiko Medikamente.

Risikofaktoren früh behandeln

Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Fettleibigkeit und erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte können durch Untersuchungen erkannt und durch einen gesünderen Lebensstil angegangen werden. Zu einem herzgesunden Lebensstil gehören: gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Nichtrauchen, genügend Schlaf, Normalgewicht sowie Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte im Referenzbereich. Wenn gesunde Werte über Verhaltensänderungen nicht zu erreichen sind, können Medikamente dazu beitragen, das Risiko zu senken.

Die Leitlinie enthält auch spezielle Empfehlungen für Frauen. Für sie gibt es besondere Risikofaktoren, z. B. die Einnahme oraler Verhütungsmittel, Bluthochdruck während der Schwangerschaft, Endometriose und eine frühe Menopause. Transgender-Frauen und geschlechtsdiverse Personen, die Östrogene zur Geschlechtsangleichung einnehmen, können ebenfalls ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben.

Wie erkennt man einen Schlaganfall?

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn der Blutfluss zum Gehirn durch ein Blutgerinnsel unterbrochen wird oder wenn ein Blutgefäß reißt. Dann erhält das Gehirn nicht genügend Sauerstoff, was nach kurzer Zeit zu bleibenden Hirnschäden führt. Deshalb rufen die Fachleute auch die Warnzeichen eines Schlaganfalls noch einmal ins Gedächtnis.

Die Abkürzung FAST (übersetzt: schnell) steht für

  • Face (= Gesicht): Fordern Sie die Person zum Lächeln auf. Hängt ein Mundwinkel herab, so spricht das für eine Halbseitenlähmung.
  • Arm: Fordern Sie die Person dazu auf, die Arme nach vorne zu strecken mit den Handflächen nach oben. Bei einer Lähmung sinkt ein Arm oder dreht sich.
  • Sprache: Ist die Person nicht in der Lage, einen Satz nachzusprechen oder klingt die Stimme verwaschen, könnte eine Sprachstörung vorliegen.
  • Time (= Zeit): Wählen Sie unverzüglich die 112.