85 % für Organspende – aber nicht alle dokumentieren ihre Entscheidung
NAS | 11.02.2025 15:40 Uhr
Die repräsentative Befragung zeigt: 62 Prozent der Menschen in Deutschland haben bereits eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen – doch nur 45 Prozent haben sie in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung festgehalten. Weitere 16 Prozent haben sich zwar entschieden, aber ihre Wahl nicht dokumentiert. Und 35 Prozent haben sich mit dem Thema noch gar nicht auseinandergesetzt.
Wissen über Organspende steigt – aber Fehlinformationen bleiben
Gute Nachrichten gibt es beim Informationsstand: 39 Prozent der Befragten fühlen sich gut über die Organ- und Gewebespende informiert – ein Anstieg im Vergleich zu 33 Prozent im Jahr 2016. Doch es gibt noch immer Fehlinformationen: Fast die Hälfte (48 Prozent) glaubt fälschlicherweise, dass es eine Altersgrenze für Organspender gibt. Dabei zählt nicht das Alter, sondern der Zustand der Organe.
Organspende-Register: Eine neue Möglichkeit zur Dokumentation
Seit März 2024 gibt es mit dem Organspende-Register eine digitale Möglichkeit, die eigene Entscheidung online festzuhalten. Doch bislang kennen nur 31 Prozent der Befragten dieses Register. 31 Prozent würden „ganz sicher“ dort ihre Entscheidung eintragen, weitere 48 Prozent „vielleicht“. Der Eintrag ist freiwillig, kostenlos und jederzeit änderbar.
Kostenfreie telefonische Beratung
Fast 90 Prozent der Menschen finden es wichtig, dass es eine persönliche Beratungsmöglichkeit zur Organspende gibt – doch nur sieben Prozent wissen, dass es ein Infotelefon der BZgA gibt. Unter der Nummer 0800 90 40 400 können sich Interessierte montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr kostenlos beraten lassen.
Fazit: Entscheidung treffen und dokumentieren
„85 Prozent der Befragten befürworten die Organ- und Gewebespende – ein Rekordwert! Doch eine positive Haltung allein reicht nicht: Es zählt, eine bewusste Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren“, betont Dr. Johannes Nießen, kommissarischer Leiter der BZgA. Nießen ruft dazu auf, sich zu informieren, eine bewusste Entscheidung zu treffen und diese im Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder dem Organspende-Register festzuhalten. Denn nach wie vor warten rund 8.300 Menschen in Deutschland auf ein lebensrettendes Spenderorgan.
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