Ältere Menschen haben seltener Schlaganfälle

Dr. Karen Zoufal | 20.02.2021

Gute Nachrichten: Ältere Menschen ab 70 erleiden seltener Schlaganfälle. Außerdem sterben weniger Patienten, auch nach schweren Schlaganfällen. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen, wie Forscher im Fachblatt Neurology berichten.
Mehr Vorsorge und bessere Behandlungen senken die Schlaganfall-Zahlen bei über 70-Jährigen. image.originalResource.properties.copyright

Eine Auswertung von Daten des nationalen Gesundheitsregisters in Dänemark ergab, dass zwischen 2005 und 2018 insgesamt 8.680 Erwachsene im Alter von 18 bis 49 Jahren und 105.240 ältere Erwachsene ab 50 Jahren erstmalig mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Während die die Anzahl der Neuerkrankungen bei den Erwachsenen bis 49 Jahren in dieser Zeit konstant geblieben war, hatte sie unter den älteren Personen abgenommen. Besonders deutlich war der Rückgang bei Menschen ab 70 Jahren zu beobachten.

Bei älteren Menschen fanden die Forscher einen Rückgang sowohl des ischämischen Schlaganfalls, der durch eine Blockade des Blutflusses zum Gehirn verursacht wird, als auch von intrazerebralen Blutungen, bei denen ein Blutgefäß im Gehirn platzt.

Bessere Behandlung und mehr Vorsorge

„Ein Schlaganfall ist eine der weltweit führenden Ursachen für Tod und Behinderung“, sagte Dr. Henrik Toft Sørensen vom Universitätsklinikum Aarhus in Dänemark. „Die Verbesserungen, die wir bei den Überlebensraten festgestellt haben, stehen im Einklang mit Verbesserungen bei der Schlaganfallversorgung. Der Rückgang könnte auch mit einer besseren Behandlung von Schlaganfallrisikofaktoren wie Bluthochdruck und Vorhofflimmern sowie mit sinkenden Raucherquoten in der Bevölkerung verbunden sein.“

Die Inzidenzrate von ischämischen Schlaganfällen bei Personen unter 49 Jahren betrug zu Beginn und am Ende der Studie etwa 21 Fälle pro 100.000 Personenjahre. Bei den intrazerebralen Blutungen lag sie gleichbleibend bei etwa zwei Fällen pro 100.000 Personenjahren.

Bei Personen ab 50 Jahren fiel die Erkrankungsrate für ischämischen Schlaganfall im Verlauf der Studie von 372 auf 311 Fälle pro 100.000 Personenjahre, bei den intrazerebralen Blutungen von 49 auf 38 Fälle. 

Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000011636