Affenpocken: RKI warnt Ärzte in Deutschland
ZOU | 18.05.2022
Nachdem Anfang Mai in England ein Fall von Affenpocken aufgetreten war, wurden diese nun auch bei sechs weiteren Personen diagnostiziert, die weder verreist waren noch Kontakt zu dem ersten Fall hatten. Vier der Personen sind Männer mit sexuellem Kontakt zu Männern, die sich vermutlich in London angesteckt haben. Zwei weitere sind Mitglieder einer Familie. Außer bei den Familienmitgliedern und zwei Männern gab es keine Verbindungen der Fälle untereinander, weshalb man jetzt nach den Übertragungswegen sucht.
Das Robert Koch-Institut (RKI) rät nun auch Ärzten in Deutschland dazu, Affenpocken im Hinterkopf zu haben und diese bei unklaren pockenähnlichen Hautveränderungen in Betracht zu ziehen – selbst wenn die Betroffenen nicht Nigeria oder anderen Ländern waren, in denen Affenpocken vorkommen.
Affenpocken verlaufen milder als die richtigen Pocken, können bei immungeschwächten und sehr jungen Personen aber auch schwer und tödlich verlaufen. Typische Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, die mit einem Hautausschlag einhergehen, der sich von roten Flecken zu verkrusteten Pusteln entwickeln. Anders als der Name erwarten lässt, erfolgt die Übertragung nicht durch Affen, sondern über Nagetiere. Bei Kontakt mit Krusten oder Körperflüssigkeiten, beispielsweise beim Geschlechtsverkehr, kann es auch zu Ansteckungen von Mensch zu Mensch kommen.