Alkoholkonsum ist ansteckend – nicht nur unter Jugendlichen

ZOU | 13.02.2025 10:42 Uhr

Dass es bei Teenagern und jungen Erwachsenen eine Gruppendynamik beim Alkoholkonsum gibt, ist allgemein bekannt. Doch eine neue Studie zeigt, dass auch ältere Erwachsene sich in ihren Trinkgewohnheiten von ihrem Umfeld beeinflussen lassen – sowohl kurz- als auch langfristig.
Das persönliche Umfeld wirkt sich auch bei älteren Erwachsenen auf das Trinkverhalten aus. image.originalResource.properties.copyright

Analysen sozialer Netzwerke ergaben, dass sich das persönliche Umfeld auch bei Erwachsenen ab 55 Jahren entscheidend auf das individuelle Trinkverhalten auswirkt. Die Verbindungen waren vielfältig: Das persönliche Trinkverhalten hing nicht nur stark mit dem von Gleichaltrigen zusammen, sondern beeinflusste im Laufe der Zeit auch das Trinkverhalten in ihrem sozialen Netzwerk und umgekehrt.

Berufliche Position und Alkoholkonsum 

Mit anderen Worten: Nach dem Motto „gleich und gleich gesellt sich gern“ bauten Menschen, die mehr tranken, mit der Zeit vermehrt Verbindungen zu Menschen auf, die ebenfalls viel tranken. Das führte dazu, dass sie ihren Alkoholkonsum steigerten. Im Gegensatz dazu hatten Menschen, die weniger tranken, mit der Zeit mehr soziale Kontakte zu Menschen, die auf Alkohol verzichteten – und sie tranken selbst auch weniger. 

Die Studie ergab außerdem, dass ein höheres Ansehen im Beruf tendenziell mit mehr regelmäßigem Trinken und weniger Beziehungen zu abstinenten Personen einherging. 

Für die Langzeit-Studie, die in dem Fachmagazin „Alcohol: Clinical and Experimental Research“ erschienen ist, wurden seit 1948 Daten gesammelt. Für diese Auswertung wurden Daten der Jahre 1971 bis 2003 verwendet.

Quelle: DOI 10.1111/acer.15486