Antidepressiva können starke PMS-Beschwerden lindern

ZOU | 06.12.2024

Bei Frauen, die unter sehr starken prämenstruellen Beschwerden leiden, können Medikamente helfen, die bei Depression eingesetzt werden: Klinische Studien, in denen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) mit einem Placebo verglichen wurden, zeigen eine Linderung der Symptome.
Das prämenstruelle Syndrom (PMS) zeigt sich durch zahlreiche Beschwerden: Auch depressive Symptome gehören dazu. image.originalResource.properties.copyright

Eine Auswertung von 34 klinischen Studien zu der Frage, wie gut SSRI bei starken PMS-Beschwerden wirken, lässt im Vergleich zu einem Placebo eine Linderung erkennen. Durch die Medikamente kommt es zwar nicht zu einer Heilung, aber insbesondere bei durchgehender Einnahme haben sie das Potenzial, starke Beschwerden erträglicher zu machen.

Nebenwirkungen der Behandlung mit SSRI waren zum Beispiel Übelkeit (bei etwa 13 %), Schlafstörungen und Müdigkeit (jeweils etwa 5 %). An den Studien hatten insgesamt 4563 Frauen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren teilgenommen.

Viele Frauen kennen das prämenstruelle Syndrom (PMS), das durch hormonelle Schwankungen hervorgerufen wird und mit körperlichen und psychischen Beschwerden einhergeht. Diese können so stark sein, dass sie den Alltag belasten und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Etwa 3 bis 8 von 100 Frauen haben eine besonders schwere Form des PMS, die prämenstruelle dysphorische Störung, die als Erkrankung anerkannt ist. 

Die Mitarbeiter von Cochrane, die die Übersichtsarbeit angefertigt haben, weisen darauf hin, dass die einzelnen Studien, die der Auswertung zugrunde liegen, überwiegend von pharmazeutischen Unternehmen finanziert wurden. Das könnte bedeuten, dass unbefriedigende Ergebnisse nicht veröffentlicht wurden, so dass die Wirksamkeit überschätzt wird. Dies wird als „Publication Bias“ (Schubladenproblem) bezeichnet.

Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD001396.pub4