Arbeit im Stehen kann den Blutdruck verschlechtern
ZOU | 03.12.2024
Bei 156 älteren Beschäftigten wurden die körperliche Aktivität und der 24-Stunden-Blutdruck erfasst. Dabei zeigte sich, dass Menschen, die im Stehen arbeiteten, tagsüber einen höheren diastolischen (unteren) Blutdruck hatten. Leichte körperliche Aktivität während der Arbeitszeit war zudem mit einem geringeren Blutdruckabfall in der Nacht verbunden. Menschen, die im Sitzen arbeiteten, hatten dagegen einen niedrigeren diastolischen Blutdruck in der Nacht. Dies berichten Forschende im Fachmagazin „Medicine & Science in Sports & Exercise“.
Die Studie bestätigt damit Hinweise aus früheren Untersuchungen, denen zufolge körperliche Aktivität bei der Arbeit schädlich für das Herz und das Kreislaufsystem sein kann. Insbesondere langes Stehen kann den Blutdruck erhöhen, da der Körper die Durchblutung der unteren Gliedmaßen fördert, indem er die Blutgefäße verengt und die Pumpkraft des Herzens erhöht.
Zwischen Sitzen und Stehen abwechseln
„Wenn der Blutdruck tagsüber leicht erhöht ist und auch nachts nicht ausreichend sinkt, beginnen die Blutgefäße zu versteifen und das Herz muss stärker arbeiten, um mit dem erhöhten Druck fertig zu werden. Im Laufe der Jahre kann dies zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen“, erläuterte Jooa Norha von der Universität Turku.
Er empfiehlt: „Ein Stehpult kann eine Abwechslung zum Sitzen im Büro bieten, aber zu viel Stehen kann schädlich sein. Es ist sinnvoll, während des Arbeitstages Pausen vom Stehen einzulegen, entweder indem zwischendurch immer mal ein wenig geht oder einige Zeit des Tages sitzt.“ Norha betont, dass körperliche Aktivitäten in der Freizeit sowohl für Büro- als auch für Bauarbeiter wichtig sind: „Körperliche Aktivität bei der Arbeit allein reicht nicht aus. Abwechslungsreiche körperliche Betätigung in der Freizeit hilft, fit zu bleiben und arbeitsbedingte Belastungen besser zu bewältigen. Ebenso sollten Arbeitnehmer mit überwiegend sitzender Tätigkeit darauf achten, dass sie sich in ihrer Freizeit ausreichend bewegen.“
Quelle: DOI: 10.1249/mss.0000000000003594