Aromatherapie

14.03.2011

Räucherstäbchen zur Teestunde, Aromalampe als romantischer Stimmungsmacher: Was nach Spuk bei Mondschein klingt, hat durchaus medizinischen Hintergrund und gehört zu jedem Wellness-Programm.
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Düfte, die durch die Zimmer ziehen, und Aromen, die beim Kochen schon Appetit aufs Essen machen, stammen aus Kräutern, Gewürzen oder Heilpflanzen. Diese enthalten die wertvollen und duftenden ätherischen Öle in speziellen Zellen. Durch Erhitzen oder Zerkleinern brechen die Zellwände auf, das flüchtige Öl entweicht in die Luft.

Schon seit Jahrhunderten gelten Pflanzen mit ätherischen Ölen als wertvolle Ware, wurde profitabler Handel über die Meere mit ihnen getrieben und der Ruhm als wirksame medizinische Hausmittel von Generation zu Generation überliefert. Nach Jahrzehnten der Euphorie über die Entwicklungen der chemischen Arzneimittel blüht nun die Pflanzenheilkunde wieder auf – teilweise mit wissenschaftlichem Testat.

Aromen beeinflussen Psyche

Was heute unter dem Begriff "Aromatherapie" läuft, vermischt wissenschaftlich basierte Naturmedizin, beispielsweise in Form von medizinischen Bädern oder Inhalationen, mit esoterischen Anwendungen wie der Aromalampe. Schon 1928 gründete ein französischer Chemiker eine Heilmethode mit isolierten ätherischen Ölen, 1964 erschien das erste Buch über Aromatherapie. Der Grundgedanke dieser Heilmethode unterstellt eine Beeinflussung der Psyche durch die Aromen.

In der Tat ist der Geruchssinn eng mit dem Gefühlsbereich im Gehirn verknüpft. Der Geruch von Menschen entscheidet über Sympathie und Antipathie, bestimmte Düfte wecken angenehme oder schlimme Erinnerungen. Spezielle Aromen streicheln die Seele, beleben oder beruhigen den Geist. Die Naturwissenschaftler wollen die Wirkung der ätherischen Öle allerdings substanzieller erklären.

Ätherische Öle gelangen bis ins Blut

Fest steht, dass vielerlei ätherische Öle nachweisbare medizinische Wirkung haben. Denken wir an die Kamille mit ihren entzündungswidrigen Bestandteilen, an das Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen und Eukalyptus gegen Husten oder Schnupfen. Ätherische Öle können direkt auf den Schleimhäuten von Mund und Nase wirken oder von dort weiter ins Blut gelangen. Das geht so weit, dass vor bestimmten Anwendungen bei Babys und Kindern gewarnt werden muss.

Auch Erwachsene vertragen den Duft ätherischer Öle nur verdünnt. In Aromalampen der das Badewasser gehören deshalb immer nur ein paar Tropfen des naturreinen Öls oder fertige Mischungen. Auch durch die Haut selbst dringen die ätherischen Öle leicht, weshalb sich Aromamassagen mit durchblutungsfördernden Rosmarinöl oder entsprechende Bäder großer Beliebtheit erfreuen. Erkältungsbäder zu rechten Zeit haben schon vor so manchem grippalen Infekt bewahrt.

Folgen Sie einfach Ihrer Nase!

Was an den ätherischen Ölen eigentlich wirkt, wissen auch Wissenschaftler nicht immer genau. Allein das Lavendelöl besteht beispielsweise aus 160 verschiedenen Substanzen. Die wirksamen Bestandteile der Kamille und der gegen Husten eingesetzten Fenchel- und Thymianöle sind dagegen entlarvt und in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. In den Übersichten finden Sie einige Anwendungen von ätherischen Ölen aus der Sicht von Apothekern. Darüber hinaus können Sie einige Tropfen Zimtöl in der Aromalampe sowie Mandel- oder Orangenöl im Badewasser in eine wunderbare Wellness-Stimmung versetzen. Folgen Sie bei der Wahl Ihres persönlichen Wohlfühl-Öles einfach Ihrer Nase.