Atemnot, Husten, Auswurf? So bleibt COPD unter Kontrolle

NAS | 22.02.2025 08:09 Uhr

Atemnot bei Anstrengung, hartnäckiger Husten und vermehrter Auswurf – viele Menschen halten diese Symptome für eine harmlose Erkältung oder eine altersbedingte Veränderung. Doch sie können Anzeichen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sein.
Starker Husten mit Auswurf ist ein Anzeichen für eine chronische Lungenerkrankung, die oft mit Rauchen zusammenhängt. image.originalResource.properties.copyright

Laut Statistischem Bundesamt sterben jedes Jahr über 30.000 Menschen in Deutschland an den Folgen von COPD. In bis zu 90 Prozent der Fälle wird COPD durch Rauchen verursacht. Deshalb spricht man auch von der „Raucherlunge“. Tabakrauch reizt die Atemwege dauerhaft, zerstört das empfindliche Lungengewebe und führt zu einer zunehmenden Verengung der Bronchien. Aber nicht nur aktive Raucher sind betroffen – auch Passivrauchen kann das Risiko erhöhen.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Luftverschmutzung: Besonders betroffen sind Menschen, die regelmäßig Feinstaub oder Schadstoffen ausgesetzt sind, z. B. Bergleute oder Industriearbeiter.
  • E-Zigaretten und Wasserpfeifen: Auch diese können die Lunge langfristig schädigen.
  • Erbliche Veranlagung: Bei einigen Menschen kann eine genetische Schwäche der Lunge die Krankheit begünstigen.
  • Langjähriges Asthma: Unbehandeltes Asthma kann in eine COPD übergehen.

Warum eine frühe Diagnose wichtig ist

COPD beginnt schleichend und wird oft erst spät erkannt. Doch je früher die Erkrankung festgestellt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Wer regelmäßig unter Atemnot, anhaltendem Husten oder vermehrtem Schleimauswurf leidet, sollte nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen.

Moderne Diagnoseverfahren wie Lungenfunktionstests, Röntgenaufnahmen oder Computertomografien helfen, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und von anderen Atemwegserkrankungen zu unterscheiden. Zwar kann die Erkrankung nicht rückgängig gemacht werden, doch mit der richtigen Therapie lässt sich ihr Fortschreiten verlangsamen. Besonders wichtig ist ein sofortiger Rauchstopp. Jede Zigarette, die nicht mehr geraucht wird, verbessert die Lebensqualität und verlangsamt die Lungenzerstörung.

Medikamente zur Linderung der Symptome

Zusätzlich gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Inhalierbare Medikamente helfen, die Bronchien zu erweitern und die Atmung zu erleichtern. Dabei gibt es zwei Hauptgruppen:

  • Bronchienerweiternde Mittel: Diese sorgen dafür, dass sich die Atemwege entspannen und mehr Luft in die Lunge gelangt.
  • Anticholinergika: Sie verhindern, dass äußere Reize wie Kaltluft oder Schadstoffe die Bronchien verengen.

Die richtige Inhalationstechnik 

Viele COPD-Patientinnen und -Patienten nutzen Inhalationsgeräte – doch nicht immer richtig. Das kann dazu führen, dass das Medikament nicht dort ankommt, wo es wirken soll. Deshalb bieten Apotheken spezielle Schulungen an. Dabei wird die richtige Handhabung geübt und überprüft, ob das gewählte Gerät noch geeignet ist. Die Kosten für diese Schulung übernimmt die Krankenkasse bei einer Neueinstellung oder einem Gerätewechsel.

Richtige Anwendung und Hygiene bei Inhalatoren

Um eine bestmögliche Wirkung zu erzielen, sollten Patientinnen und Patienten Folgendes beachten:

  • Aufrechte Haltung beim Inhalieren (sitzend oder stehend)
  • Gerät nicht verkehrt herum halten und den Beipackzettel genau beachten
  • Regelmäßige Reinigung, um Ablagerungen zu vermeiden

Ein häufiger Fehler ist das Einatmen in das Gerät. Auch wer Schwierigkeiten mit der Koordination von Sprühstoß und Einatmung hat, kann in der Apotheke Unterstützung erhalten. In manchen Fällen ist ein anderes Gerät besser geeignet.

Cortisonhaltige Inhalationsmedikamente können Rückstände im Mund hinterlassen. Wer nach der Anwendung nichts isst oder trinkt, riskiert Pilzinfektionen oder Heiserkeit. Deshalb ist es wichtig, nach jeder Inhalation den Mund auszuspülen oder etwas zu essen.

Was sonst noch hilft

Neben Medikamenten spielen auch Bewegung und Atemtechniken eine große Rolle bei der Therapie.

  • Regelmäßiger Sport stärkt die Atemmuskulatur und verbessert die Sauerstoffversorgung.
  • Atemübungen wie die „Lippenbremse“ helfen, Atemnot zu lindern. Dabei wird langsam durch die Nase eingeatmet und mit leicht geschlossenen Lippen wieder ausgeatmet. Das stabilisiert die Atemwege.
  • Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken und Covid-19 schützen vor zusätzlichen Infektionen, die den Krankheitsverlauf verschlimmern könnten.