Ausdauerfitness im Alter schützt vor geistigem Abbau
ZOU | 13.12.2024
Bei 648 Menschen zwischen 65 und 80 Jahren wurde als Maß für die sogenannte kardiorespiratorische Fitness die maximale Sauerstoffaufnahme gemessen. Sie betrug durchschnittlich 21,68 ml/kg/min. Zum Vergleich: ein guter Wert für Männer liegt bei 30 bis 40, für Frauen bei 25 bis 35. In Tests zur geistigen Leistungsfähigkeit war erwartungsgemäß ein höheres Alter mit einer schlechteren Leistung verbunden. Eine bessere kardiorespiratorischer Fitness war jedoch unabhängig vom Alter mit einer besseren Leistung verbunden. Das galt auch für Personen mit einer genetischen Veranlagung für Demenz.
Die Forschenden vermuten, dass eine gute kardiorespiratorische Fitness die Durchblutung im Gehirn verbessert, Zellstress reduziert, neue synaptische Verknüpfungen sowie das Wachstum von Nervenzellen fördert und auf diese Weise die Form und Struktur der grauen und weißen Substanz verändern kann. Auch psychosoziale Faktoren, die mit der kardiorespiratorischen Fitness verbunden sind, z. B. eine Verbesserung der Stimmung, weniger Müdigkeit und besserer Schlaf, könnten sich auf die kognitiven Fähigkeiten auswirken. Sie schlussfolgern: „Diese Ergebnisse heben kardiorespiratorische Fitness als wichtigen Gesundheitsfaktor für den Erhalt der kognitiven Funktionen im höheren Erwachsenenalter hervor.“
Die kardiorespiratorische Fitness ist ein Maß dafür, wie gut Lunge, Herz und Kreislauf den Körper mit Sauerstoff versorgen können. Sie lässt sich durch Ausdauertraining verbessern. Gemessen wird sie als maximale Sauerstoffaufnahme bei Ausdauerleistungen, z. B. auf einem Fahrradergometer oder einem Laufband.
Quelle: DOI 10.1136/bjsports-2024-108257