Autounfall: Oft lenken die Eltern Fahranfänger ab

08.08.2014

Jugendlichen Autofahrern wird oft eine unachtsame Fahrweise nachgesagt. Laut US-Forschern sie sie selbst jedoch nur zum Teil dafür verantwortlich. Schuld daran sind offenbar eher die Eltern. Das zeigte eine Studie, die auf der Jahreskonferenz der American Psychological Association präsentiert wurde.
Das Telefon gilt als eine der Hauptablenkungen beim Autofahren und sorgt so für viele Unfälle. image.originalResource.properties.copyright

Als Hauptfaktor für die Ablenkung am Steuer haben die Forscher das Mobiltelefon ausgemacht. In ihrer Studie wollten sie herausfinden, warum die Jugendlichen trotz der Gefahren, denen sie sich durch ihre unachtsame Fahrweise aussetzen, telefonieren und SMS schreiben. Die Jugendlichen gaben an, dass ihre Eltern wütend werden, wenn sie nicht überall und jederzeit erreichbar sind. Oft waren es die Anrufe der Eltern, die die jungen Fahrer ablenkten. Noch dazu waren die Eltern ein schlechtes Vorbild, da sie selbst häufig während des Fahrens ihre Handys benutzen. Aber nicht allein die Eltern gefährden ihre Kinder. Viele der befragten jugendlichen Autofahrer gaben an, beim Texten eher mit Freunden zu kommunizieren.

„Es ist wichtig, den Eltern bewusst zu machen, welchem Risiko sie ihre Kinder aussetzen, wenn diese während des Fahrens telefonieren“, so Studienautorin Yi-Ching Lee vom Kinderkrankenhaus in Philadelphia. Es gibt viele Möglichkeiten, eine unachtsame Fahrweise zu vermeiden. Zum Beispiel könnten Eltern zu Beginn des Telefonats abklären, ob ihr Kind gerade fährt. Ist dem so, genügt ein Rückruf sobald der Fahrer angehalten hat. Zudem gibt es heutzutage Freisprechanlagen und Handy-Anwendungen, die dem Anrufer mitteilen, dass die angerufene Person gerade am Steuer sitzt. Eine unachtsame Fahrweise ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. In elf Prozent dieser Unfälle sind jugendliche Fahrer involviert. Und in 21 Prozent davon, sind telefonieren und SMS der Grund für die Unfälle. Für ihre Studie befragten die Forscher mehr als 400 jugendliche Autofahrer zwischen 15 und 18 Jahren.

JW