Bestimmte Ballaststoffe könnten beim Abnehmen helfen

ZOU | 26.07.2024

Ballaststoffe gelten allgemein als gesund, doch es scheint Unterschiede zu geben. So war von fünf getesteten Ballaststoffen nur Beta-Glucan in der Lage, bei Mäusen mit fettreicher Ernährung den Blutzuckerspiegel zu regulieren und beim Abnehmen zu helfen.
Haferflocken enthalten unter anderem Beta-Glucan. image.originalResource.properties.copyright

Im Gegensatz zu Weizendextrin, Pektin, resistenter Stärke und Zellulose war Beta-Glucan das einzige Ballaststoffpräparat, das den Körperfettanteil und das Körpergewicht bei Mäusen innerhalb von 18 Wochen verringert hat. Auch der Blutzuckerspiegel der Tiere war niedriger. Die anderen untersuchten Ballaststoffe hatten keine solche Wirkung, obwohl sich die Zusammensetzung des Mikrobioms der Mäuse durch diese Ballaststoffe ebenfalls deutlich verändert hatte. Doch nur Beta-Glucan erhöhte die Anzahl bestimmter Bakterien namens Ileibacterium im Darm der Mäuse. Andere Tierstudien haben bereits auf Zusammenhänge zwischen diesem Bakterium und Gewichtsverlust hingewiesen.

Mäuse, die Beta-Glucan bekommen hatten, hatten mehr Butyrat im Darm. Das ist ein Stoffwechselprodukt, das beim Abbau von Ballaststoffen durch Bakterien entsteht. Butyrat fördert die Abgabe von Glucagon-ähnlichem Peptid-1 (GLP-1), das die Insulinfreisetzung anregt – eine Wirkung, die das Diabetes-Medikament Semaglutid nachahmt. Dieser Wirkstoff wird auch zunehmend für die Gewichtsabnahme verwendet.

„Ein Teil der Vorteile des Verzehrs von Ballaststoffen beruht auf der Freisetzung von GLP-1 und anderen Darmpeptiden, die Appetit und Körpergewicht regulieren“, erklärte der Biomediziner Frank Duca von der Universität Arizona. „Wir glauben aber, dass dies nicht die einzige Wirkung ist. Wir glauben, dass Butyrat noch andere positive Dinge bewirken könnte, die nicht mit Darmpeptiden zusammenhängen, etwa eine Verbesserung der Darmbarriere und eine Wirkung auf Organe wie die Leber.“

Die Ergebnisse stimmen mit einer anderen aktuellen Studie von Duca überein, in der Ratten mit Beta-Glucan-reichem Gerstenmehl gefüttert wurden. Obwohl die Tiere genauso viel von der fettreichen Nahrung fraßen wie zuvor, stieg ihr Energieverbrauch und sie nahmen ab.

Quelle: DOI 10.1016/j.tjnut.2024.05.003