Schnaps weckt andere Gefühle als Bier
23.11.2017
Wie eine Befragung von knapp 30.000 Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren aus 21 Ländern ergab, scheinen sich Bier, Rot- und Weißwein oder Schnäpse unterschiedlich auf die Stimmung niederzuschlagen. Entspannung etwa war ein Gefühl, das am häufigsten dem Rotwein zugeschrieben wurde. Mehr als der Hälfte der befragten Rotwein-Trinker verband mit Rotwein ein entspannendes Gefühl, so das Ergebnis, das online im Fachblatt BMJ Open veröffentlicht wurde. Ähnlich sah es bei Bier aus, nicht jedoch bei Schnaps. Mit nur 20 Prozent wurde Schnaps am wenigsten mit dem Gefühl von Entspannung assoziiert.
Stattdessen scheinen hochprozentige Getränke wie Rum, Gin oder Wodka mehr negative Gefühle zu wecken als alle anderen Arten von Alkohol. Fast ein Drittel der Befragten, die Schnaps tranken, gab an, dass Hochprozentiges bei ihnen mit einem Gefühl von Aggressivität in Verbindung stand. Bei Rotwein-Trinkern traf dies nur auf etwa 2,5 Prozent zu. Es gab allerdings auch positive Gefühle, die eher mit Schnaps einhergingen als mit Bier oder Wein. Hierzu zählten das Gefühl von Energie und Selbstvertrauen sowie das Gefühl, begehrenswert und sexy zu sein.
Die Wissenschaftler glauben, dass abhängige Alkoholtrinker unter anderem auf Alkohol zurückgreifen, um positive Gefühle zu generieren. So fühlten sie sich durch Alkohol fünfmal eher energiegeladen als Erwachsene mit geringem Alkoholkonsum. Insgesamt unterschieden sich die Antworten der Befragten je nach Altersgruppe, Bildung, Land oder Herkunft. Die Forscher betonen, dass es sich um eine Beobachtungsstudie gehandelt habe, so dass kein Rückschluss auf Ursache und Wirkung gezogen werden könne. Es sei sehr wahrscheinlich, dass auch viele andere Faktoren bei der Entstehung von Gefühlen durch die Einwirkung von Alkohol eine Rolle spielten, wie etwa Werbung, wann und wo Alkohol getrunken werde oder der Alkohol-Gehalt unterschiedlicher Getränke. Nichtsdestotrotz sei es wichtig, die Gefühle, die durch Alkoholtrinken entstehen können, besser zu verstehen, um einem Missbrauch entgegenwirken zu können.
HH