Oropouche-Virus: Zwei Tote nach Stich von infizierter Mücke

NAS | 29.07.2024

Das brasilianische Gesundheitsministerium hat vergangene Woche die weltweit ersten Todesfälle durch das Oropouche-Fieber gemeldet: Zwei junge Frauen ohne Vorerkrankungen sind an der durch Mücken übertragenen Erkrankung gestorben. Außerdem warnt das Ministerium vor einer möglichen Gefahr für schwangere Frauen.
Kann das Oropouche-Virus eine Gefahr für das ungeborene Baby sein? Es gibt bereits Verdachtsfälle, die nun näher untersucht werden. image.originalResource.properties.copyright

Bei den Todesfällen handelt es sich laut dem brasilianischen Gesundheitsministerium um Frauen aus dem Landesinneren des Bundesstaates Bahia. Beide waren jünger als 30 Jahre und hatten keine Vorerkrankungen. Sie zeigten jedoch Anzeichen und Symptome eines schweren Dengue-Fiebers. Bisher gab es weltweit noch keinen Bericht über Todesfälle durch das Oropouche-Fieber. Das Oropouche-Virus ist in Südamerika weit verbreitet. In Europa machte das Virus kürzlich Schlagzeilen, nachdem es bei einigen Reiserückkehrern in Italien festgestellt wurde (aponet.de berichtete).

Die Untersuchung wurde vom Gesundheitsministerium des Bundesstaates Bahia durchgeführt. Ein Todesfall in Santa Catarina werde derzeit noch analysiert, ein ursächlicher Zusammenhang mit Oropouche-Fieber bei einem Todesfall in Maranhão wurde bereits ausgeschlossen.

Oropouche-Virus breitet sich aus

Seit 2023 werden Fälle des Oropouche-Fiebers in Brasilien systematisch getestet und erfasst. Seitdem wurden Erkrankungen, die sich bis dahin auf die Nordregion konzentrierten, auch in anderen Regionen des Landes identifiziert. Im Jahr 2024 wurden in 20 brasilianischen Bundesstaaten 7.236 Fälle von Oropouche-Fieber registriert. Die meisten Fälle wurden in Amazonas und Rondônia registriert.

Ist das Oropouche-Virus für Schwangere gefährlich?

Derzeit wird untersucht, ob sich das Virus vertikal von schwangeren Frauen auf das ungeborene Kind übertragen kann. Es gebe bereits sechs Verdachtsfälle, wobei zwei zum Tod des ungeborenen Babys führten. In drei Fällen kamen die Kinder mit Fehlbildungen wie Mikrozephalie auf die Welt. Aktuell werden Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob tatsächlich ein Zusammenhang zwischen dem Oropouche-Fieber und Missbildungen oder Fehlgeburten besteht.

Das Gesundheitsministerium empfiehlt schon jetzt, Schwangere intensiv zu überwachen, wenn ein Verdacht auf durch Mücken übertragene Krankheiten durch sogenannte Arboviren besteht. Dazu zählen Dengue-Fieber, Zika-Fieber, Chikungunya-Fieber und Oropouche-Fieber. Außerdem wird schwangeren Frauen dringend geraten, sich von Risikogebieten fernzuhalten und Kleidung zu tragen, die den größten Teil des Körpers bedeckt.

Quelle: gov.br