Brustkrebs: Neue Therapie senkt Gefahr durch Hirnmetastasen

ZOU | 07.10.2024

Bei einer bestimmten Art von Brustkrebs (HER2-positivem Brustkrebs) entstehen bei etwa der Hälfte der betroffenen Frauen Metastasen im Gehirn. Diese sind bisher schlecht behandelbar, so dass die Überlebenschance massiv sinkt. Ein neues Medikament lieferte nun bahnbrechende Ergebnisse, berichten Forschende in dem Fachmagazin „Nature Medicine“.
Ein neues Medikament macht Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs Hoffnung. image.originalResource.properties.copyright

Bei dem Medikament mit dem Wirkstoff Trastuzumab-Deruxtecan handelt es sich um einen Antikörper, der das HER2-Merkmal erkennt. Wird der Antikörper in den Körper gespritzt, dockt er zielgenau am HER2-Protein an. Im Gepäck hat er den Wirkstoff Deruxtecan, der Krebszellen tötet und nur im Tumorgewebe aktiv ist - und kaum im restlichen Körper. „Aus diesem Grund können wir diesen Wirkstoff überhaupt verwenden“, erklärt Prof. Dr. Nadia Harbeck, Direktorin des Brustkrebszentrums am Klinikum der Universität München. Ansonsten sei der Wirkstoff "viel zu giftig."

Das Medikament wurde an mehr als 500 Frauen in 78 Krebszentren in Westeuropa, Australien, Japan und den USA getestet. Sie hatten Brustkrebs mit und ohne Hirnmetastasen. Nach einem Jahr waren 90 Prozent der Frauen noch am Leben. Bei mehr als 60 Prozent gab es kein Fortschreiten des Krebses, bei mehr als 70 Prozent sogar einen Rückgang der Hirnmetastasen.

Medikament ist bereits zugelassen

Die Forschenden werten das als einen Riesenerfolg. Harbeck sagte: „Diese Ergebnisse machen den Patientinnen gerade mit Hirnmetastasen Hoffnung.“ Das Medikament ist bereits zugelassen, so dass es in der Regelversorgung eingesetzt werden kann. Derzeit läuft eine weitere Studie mit Frauen mit frühem Brustkrebs, in der untersucht wird, wie gut Injektionen des Medikaments die Entwicklung von Metastasen verhindern können.

Quelle: DOI 10.1038/s41591-024-03261-7