Calcium-Tabletten: Bei Diabetes lieber nicht?

ZOU | 15.09.2023

Calcium ist an vielen Vorgängen im Körper beteiligt und ein Bestandteil der Knochen. Viele Menschen nehmen das Mineral gezielt ein, um sich vor einem etwaigen Mangel zu schützen. Doch für Menschen mit Diabetes scheint das auch Risiken zu bergen.
Calcium als Nahrungsergänzung könnte für Menschen mit Diabetes ungeeignet sein. image.originalResource.properties.copyright

Bisher sind Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen, was den Nutzen und die Risiken einer Calcium-Einnahme betrifft. Eine Studie mit mehr als 400.000 Personen zeigt nun, dass eine regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Calcium bei Menschen mit Diabetes das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um 34 Prozent und die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauferkrankungen um 67 Prozent erhöhte. Die Zufuhr von Calcium aus der Ernährung hatte dagegen keine Effekte, und auch bei Personen ohne Diabetes waren keine Zusammenhänge zwischen einer Calcium-Einnahme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkennbar.

Menschen mit Diabetes haben ohnehin ein zwei- bis vierfach höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und einen vorzeitigen Tod. Bei ihnen kommt es zudem häufiger zu Störungen des Calcium-Stoffwechsels und erhöhten Werten im Blut. Dies kann eine bestehende Insulinresistenz verstärken, so dass der Blutzuckerspiegel sich weiter verschlechtert, was auf Dauer Herz-Kreislauferkrankungen hervorrufen kann. Eine zusätzliche Gabe von Calcium scheint diese Vorgänge noch zu beschleunigen.

Das Forschungsteam, das die Ergebnisse in dem Fachblatt „Diabetes Care“ veröffentlicht hat, rät aufgrund der Beobachtungen Menschen mit Diabetes dazu, mit der Einnahme von Calcium vorsichtig sein und dazu lieber ärztlichen Rat einzuholen.

Quelle: DOI 10.2337/dc23-0109