Cannabis-Studie zeigt Auswirkungen auf das Gedächtnis
ZOU | 03.02.2025 15:36 Uhr
Die Studie ist bisher die größte ihrer Art, sie erfasst die Auswirkungen des Cannabiskonsums bei über 1.000 jungen Erwachsenen im Alter von 22 bis 36 Jahren. Mithilfe von Hirnscans fanden die Forschenden heraus, dass das Arbeitsgedächtnis bei 63 Prozent der starken Cannabiskonsumenten bei entsprechenden Aufgaben eine verringerte Gehirnaktivität zeigte. Dies war auch bei 68 Prozent der jüngsten Konsumenten zu beobachten. Die geringere Gehirnaktivität war mit schlechteren Leistungen des Arbeitsgedächtnisses verbunden – die Personen behielten weniger Informationen, um Aufgaben auszuführen. Von einem starken Konsum wurde ausgegangen, wenn eine Person mehr als 1000-mal Cannabis verwendet hatte.
„Während einige der anderen Aufgaben auf mögliche kognitive Beeinträchtigungen hinwiesen, zeigte nur die Aufgabe zum Arbeitsgedächtnis einen statistisch signifikanten Einfluss“, sagte Dr. Joshua Gowin von der Universität Colorado. Die Ergebnisse deuten auch an, dass der Verzicht auf Cannabis vor solchen Aufgaben zu besseren Leistungen führen könnte.
Die Forschenden untersuchten neuronale Reaktionen der Teilnehmenden mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT). Sie gaben ihnen sieben kognitive Aufgaben, mit denen sie Arbeitsgedächtnis, Belohnung, Emotionen, Sprache, motorische Fähigkeiten, relationale Beurteilung und Perspektivübernahme testeten.
„Da der Cannabiskonsum weltweit weiter zunimmt, ist es immer wichtiger geworden, seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen. Auf diese Weise können wir ein umfassendes Verständnis der Vorteile und Risiken des Cannabiskonsums vermitteln und die Menschen in die Lage versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen“, erläuterte Gowin.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.57069