Checkliste: Früherkennung und Vorsorge für Männer
Dr. Frank Schäfer | 01.02.2025 08:05 Uhr
1. Gesundheits-Checkup
Frauen und Männern von 18 bis 34 Jahren zahlt die gesetzliche Krankenkasse einmalig diese Gesundheitsuntersuchung. Es geht vor allem um Risiken für Herz und Kreislauf. Es erfolgt eine Abfrage möglicher Risikofaktoren und eine körperliche Untersuchung. Bei Riskofaktoren ist die Messung der Blutfette und des Blutzuckers möglich. Es folgt eine Beratung. Ab 35 Jahren kommen die Kassen alle drei Jahre für die Untersuchung auf. Bluttests sowie ein Urintest erfolgen dann in jedem Fall.
2. Hepatitis-Früherkennung
Alle gesetzlich Krankenversicherten können ab 35 Jahren einmalig je eine Blutuntersuchung auf die Viruserkrankungen Hepatitis B und C durchführen lassen. Diese sind dann einmalig Bestandteil des Check-ups. Unerkannt und unbehandelt erhöhen die beiden Viruserkrankungen das Risiko für Leberkrebs.
3. Aneurysma-Früherkennung
Ab 65 Jahren haben Männer einmalig Anspruch auf eine Ultraschalluntersuchung, um eine Aussackung der Bauchschlagader zu erkennen (Bauchaortenaneurysma). Diese bleibt lange symptomlos. Reißt aber die Blutgefäßwand, besteht Lebensgefahr. Vorsorglich operiert man das Aneurysma daher ab einer kritischen Größe.
4. Hautkrebs-Screening
Alle zwei Jahre können Männer und Frauen ab einem Alter von 35 Jahren eine Untersuchung zur Früherkennung von schwarzem und weißem Hautkrebs durchführen lassen. Der Arzt oder die Ärztin stellt Fragen zu Hautveränderungen und Beschwerden, begutachtet die Haut und informiert zum Befund. Hautärzte und geschulte Hausärzte bieten diese Untersuchung an.
5. Prostatakrebs-Früherkennung
Männer ab 45 können Untersuchungen dazu einmal jährlich auf Kassenkosten in Anspruch nehmen. Es erfolgt ein Gespräch mit dem Urologen zu möglichen Beschwerden. Zudem untersucht er die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in der Leiste und tastet die Prostata vom Enddarm aus ab. Die Diagnose eines Prostata-Blutwertes, kurz PSA-Wert genannt, muss man selbst bezahlen.
6. Darmkrebs-Früherkennung
Ab dem Alter von 50 Jahren zahlen gesetzliche Kassen Männern einen jährlichen Test auf im Stuhl verborgenes Blut oder eine Darmspiegelung. Bleibt Letztere ohne Befund, zahlt die Kasse nach zehn Jahren wieder eine Darmspiegelung oder wieder Stuhluntersuchungen. Ab 55 Jahren ändert sich an dem Verfahren nur der Abstand der Tests auf Blut im Stuhl, die dann nur alle zwei Jahre bezahlt werden. Bei einer Darmspiegelung lassen sich Darmpolypen entnehmen und auf Krebs untersuchen. Ist man bei der ersten Darmspiegelung über 65 Jahre alt, zahlt die Kasse zur reinen Früherkennung keine zweite Spiegelung mehr, außer bei verdächtigen Befunden.
7. Weitere Vorsorgeuntersuchungen
Weitere Vorsorgeuntersuchungen: Neben den bereits genannten gibt es unter anderem die halbjährliche Kontrolle der Zähne, für die die Kassen aufkommen. Das gilt auch empfohlene Standardimpfungen – eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Und es gibt Untersuchungen, für die gesetzliche Kassen nicht zahlen, die aber sinnvoll sein können, die Untersuchung auf Grünen Star etwa. Wichtig: Ungewöhnliche, ungewohnt heftige oder langanhaltende Beschwerden auch außerhalb von Früherkennungsuntersuchungen ärztlich abklären zu lassen.