Corona-Krise: Zahl der Krankmeldungen hat sich mehr als verdoppelt
27.04.2020
Während in der 13. Kalenderwoche (24. bis 30. März) des vergangenen Jahres rund 67.000 bei der Barmer versicherten Arbeitnehmer krankgeschrieben waren, waren es in der gleichen Kalenderwoche 2020 (22. bis 28. März) rund 150.000 Personen. Dies entspricht einem Zuwachs um mehr als 120 Prozent. Allerdings erhielten nur 5.500 Patienten, also jeder 25. Versicherte, die Diagnose Covid-19. „Die Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf die Krankschreibungen der Arbeitnehmer. Sinnvollerweise bleiben die Menschen mit Atemwegserkrankungen jetzt eher zu Hause. Begünstigt wird dieser Effekt durch die vereinfachte telefonische Krankschreibung bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege“, sagt Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen. Die Menschen seien offensichtlich deutlich vorsichtiger geworden, um ihre Kollegen nicht anzustecken.
Die meisten Patienten litten im März an typischen Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege wie zum Beispiel Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis. In der 13. Kalenderwoche traf dies auf mehr als 112.000 Versicherte zu, gefolgt von rund 22.800 Patienten mit einem sogenannten „banalen Infekt“ wie etwa Schnupfen. An der Grippe waren lediglich etwa 4.800 Personen erkrankt. Einen starken Zuwachs der Krankschreibungen habe es ab Mitte März gegeben. Unter anderem sei dann die Möglichkeit geschaffen worden, sich telefonisch arbeitsunfähig schreiben zu lassen. So waren in der 10. Kalenderwoche 2020 (1. bis 7. März) knapp 100.000 Arbeitnehmer krankgeschrieben und in der 12. und 13. Woche jeweils rund 150.000.
NK