Corona-Schnelltest: Die wichtigsten Infos im Überblick
PZ/NK/RF | 26.03.2021
Was tun bei einem positiven Test?
Erscheinen bei den Sichtfeldern der Testkassetten zwei Banden, ist der Test positiv. In diesem Fall sollte sich der Testende sofort in häusliche Isolierung begeben und bei seinem Hausarzt oder einem Testzentrum anrufen, da ein positiver Schnelltest durch eine PCR-Test im Labor bestätigt werden muss.
Erscheint nur eine Bande im Testfeld oder gar keine, ist das Ergebnis ungültig und der Test sollte wiederholt werden. Erscheint nur eine Bande im Kontrollfeld, ist das Ergebnis negativ. Ein negatives Testergebnis ist kein Freifahrtschein: Zwar kann es bedeuten, dass man definitiv nicht infiziert es, es kann aber auch bedeuten, dass die in der Nase enthaltene Virusmenge nicht ausreichend hoch ist, um ein positives Testergebnis hervorzurufen. Laut Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ist die Empfindlichkeit der Schnelltests nämlich „um Größenordnungen geringer“ als die des PCR-Tests. Benötigt werden für die Antigentests daher eine hohe Viruslast, die ein bis drei Tage vor Symptombeginn und dann für fünf bis sieben Tage nach Einsetzen der Symptome zu finden ist.
Dies bedeutet, dass ganz zu Anfang oder am Ende einer Infektion die Viruskonzentration unter der Nachweisgrenze liegt, weshalb auch ein negatives Testergebnis eine Infektion nicht sicher ausschließt. Es ist laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) lediglich weniger wahrscheinlich, dass der Testende eine hohe Viruslast trägt und somit infektiös ist. Daher gelten auch bei einem negativen Testergebnis die bekannten Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten und Masketragen.
Wie verlässlich sind die Tests?
Eine aktuelle Übersichtsarbeit der Cochrane Library über 64 Studien mit insgesamt 24.000 Tests präzisiert diese Angaben: Liegt eine Coronavirus-Infektion vor, zeigen die gebräuchlichen Antigentests das bei Menschen mit Ekrankungssymptomen in 72 Prozent der Fälle. Bei symptomfreien Testpersonen jedoch nur zu 58 Prozent. Liegt keine Infektion vor, bestätigt das der Schnelltest bei Menschen mit Erkrankungssyptomen zu 99,8 Prozent und bei Menschen ohne Symptome zu 98,9 Prozent. Das bedeutet, dass die Tests bei Menschen mit Symptomen recht verlässlich zeigen, ob eine Covid-19-Erkrankung vorliegt oder nicht. Bei gesund erscheinenden Testpersonen kann man sich jedoch auf ein negatives Ergebnis nicht sicher verlassen, denn etwa vier von zehn Infektionen erkennen die Antigentests nicht.
Laut RKI ist das Testergebnis nur eine Momentaufnahme, denn bereits im Laufe eines Tages kann bei bestehender Infektion die Viruslast von unter der Nachweisgrenze auf einen Wert oberhalb ansteigen. „Es ist also durchaus möglich, dass eine infizierte Person, die ein negatives Antigentestergebnis erhält, bereits am darauffolgenden Tag (bei gestiegener Viruslast im Nasen-Rachen-Raum) ein positives Ergebnis bekommt“, erklärt das RKI im »Epidemiologischen Bulletin« (8/2021).
Neben den jetzt zugelassenen drei Selbsttests werden in den nächsten Wochen noch eine Reihe weiterer Produkte auf den Markt kommen: Dem BfArM liegen rund 50 Anträge auf Sonderzulassung für Laientests vor. Darunter sind auch Produkte mit einer anderen Probenahme als der nasalen: So könnten in Zukunft auch Spucktests, bei denen Speichel ausgewertet wird, und „Lolli“-Tests eine Sonderzulassung erhalten.