Covid-19 könnte das Diabetes-Risiko bei Kindern erhöhen

NAS | 17.10.2024

Eine Infektion mit dem Coronavirus könnte möglicherweise die Entwicklung von Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen begünstigen. Darauf deutet eine aktuelle Beobachtungsstudie hin, die in der Fachzeitschrift JAMA Network Open erschienen ist.
Eine Coronavirus-Infektion könnte den Ausbruch von Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen begünstigen - gerade wenn bereits Risikofaktoren wie Übergewicht vorliegen. image.originalResource.properties.copyright

Kinder und Jugendliche, die an Covid-19 erkrankt waren, hatten in der Studie ein höheres Risiko, innerhalb von sechs Monaten nach der Infektion an Typ-2-Diabetes zu erkranken – verglichen mit Kindern, die andere Atemwegsinfektionen hatten. Dieses Risiko war besonders in den ersten drei Monaten nach Covid-19 erhöht, berichten die Forschenden der Case Western Reserve University in Ohio, USA.

Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes

Die Forschenden betonen, dass diese Ergebnisse nicht bedeuten, dass Covid-19 direkt Typ-2-Diabetes verursacht. Vielmehr könnte die Infektion als Auslöser für bereits bestehende Risikofaktoren wirken. Zu diesen gehören Übergewicht (bei etwa 30 Prozent der untersuchten Kinder), Bewegungsmangel (bei etwa 40 Prozent) und eine genetische Veranlagung.

Liegen solche Risikofaktoren bei Kindern und Jugendlichen vor, raten die Wissenschaftler dazu, dass Eltern vermehrt auf Anzeichen für Diabetes achten: Dazu zählen vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen oder Bettnässen, Müdigkeit, trockene Haut bzw. Juckreiz, Wachstumsstörungen und unerklärlicher Gewichtsverlust.

Für die Studie untersuchten die Forschenden Daten von 613.602 jungen Patienten im Alter von 10 bis 19 Jahren, die zwischen 2020 und 2022 entweder an Covid-19 oder an anderen Atemwegsinfektionen erkrankt waren.

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.39444