Das Zusammenleben mit anderen schützt vor Demenz
ZOU | 27.10.2022
Man weiß schon länger, dass fehlende soziale Verbindungen und Einsamkeit Risikofaktoren für Demenz sind: Fachleute schätzen, dass vier Prozent der Demenzfälle weltweit verhindern werden könnten, indem man soziale Isolation bekämpft. Dieses Wissen beruht auf Daten aus Nordamerika und Europa.
Ein australisches Forschungsteam hat sich nun Langzeitdaten von etwa 40.000 Menschen aus Europa, Afrika, Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika angesehen. Sie fanden heraus, dass das Zusammenleben mit einer oder mehreren Personen und regelmäßige Treffen in Gruppen mit einem geringeren Risiko für Demenz einhergingen. Bei Menschen, die sich nie einsam fühlten, verlief der geistige Verfall zudem langsamer. Zusammenhänge zwischen Demenz und dem Grad der Unterstützung, einer Vertrauensperson oder der Zufriedenheit mit der Beziehung waren nicht zu beobachten. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „The Lancet Healthy Longevity“ erschienen.
Dr. Suraj Samtani von der Univerität Sydney erläuterte das Vorgehen: „Unser Ziel war, den Zusammenhang zwischen verschiedenen Markern für soziale Verbindungen und der jährlichen Veränderung der geistigen Leistungsfähigkeit zu untersuchen. Wir hatten Längsschnittdaten, was dies zur bisher repräsentativsten Analyse von sozialen Verbindungen und kognitivem Verfall macht. Wir haben auch jeden soziale Faktor einzeln untersucht, um die Auswirkungen auf den kognitiven Verfall zu vergleichen.“
Quelle: DOI 10.1016/S2666-7568(22)00199-4