Der Verlust Nahestehender beschleunigt das Altern

ZOU | 31.07.2024

Der Tod eines geliebten Menschen kann die Gesundheit langfristig beeinflussen: Eine neue Studie zeigt nun: Menschen, die einen Elternteil, Partner, Geschwister oder ein Kind verloren hatten, wiesen in einer Studie ein höheres biologisches Alter aufwiesen als Gleichaltrige ohne solche Verluste.
Die Trauer um einen geliebten Menschen kann das biologische Alter beschleunigen - auch bei jungen Menschen. image.originalResource.properties.copyright

Anhand von Daten einer Langzeitstudie zeigte sich, dass fast 40 Prozent der Teilnehmenden zwischen 33 und 43 Jahren mindestens einen geliebten Menschen verloren. Bei jenen, die zwei oder mehr Verluste erlebt hatten, wiesen die epigenetischen Uhren ein höheres biologisches Alter auf. Dies berichten Forschende in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“.

Was ist das biologische Alter?

Unter biologischem Altern versteht man den allmählichen Rückgang der Funktionsfähigkeit von Zellen, Geweben und Organen, was das Risiko für chronische Krankheiten erhöht. Messen lässt sich diese Art des Alterns anhand von Methylierungen – chemischen Veränderungen des Erbguts, auch epigenetische Uhren genannt.

„Der Zusammenhang zwischen dem Verlust geliebter Menschen und Gesundheitsproblemen im Lauf des Lebens ist gut belegt. Doch nur wenige Studien haben untersucht, wie sich der Verlust eines geliebten Menschen in verschiedenen Lebensphasen auf epigenetische DNA-Marker auswirkt“, sagte Prof. Dr. Allison Aiello von der Columbia Universität in New York.

Junge Menschen sind stärker betroffen

Sie stellte fest, dass Verluste in jedem Alter langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben können, die Auswirkungen in wichtigen Entwicklungsphasen wie der Kindheit oder dem frühen Erwachsenenalter jedoch schwerwiegender sein können. „Wir verstehen noch immer nicht ganz, wie Verlust zu schlechter Gesundheit und einer höheren Sterblichkeit führt, aber biologisches Altern könnte ein Mechanismus sein. Für Menschen, die einen Verlust erleiden, müssen Ressourcen zur Bewältigung und Bearbeitung des Traumas bereitgestellt werden“, so Aiello.

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.21869