Krebs: Hautzellen kämpfen ständig gegen Mutationen
28.09.2018
Wie die Wissenschaftler an genetisch veränderten Mäusen zeigen konnten, konkurrieren mutierte Zellen im Hautgewebe miteinander und nur die fittesten überleben. Dies berichten die Forscher im Fachblatt Cell Stem Cell. Sie veränderten spezielle Gene so, dass einige mutierte Zellen einen Vorteil gegenüber anderen Zellen hatten. Die mutierten Zellen wuchsen schnell, breiteten sich aus und übernahmen Bereiche der Haut. Nach sechs Monaten war die Haut jedoch wieder in ihren normalen Zustand ohne sichtbare Veränderungen zurückgekehrt. Ähnlich war der Verlauf, nachdem die Forscher ultraviolettes Licht mit ins Spiel brachten. Die mutierten Zellen vermehrten sich dadurch zwar schneller, doch trotz des schnellen Wachstums bildete sich auch nach neun Monaten noch kein Krebs.
Im Fokus der Arbeit stand heller Hautkrebs, darunter das Basalzellkarzinom und das squamöse Zellkarzinom. Das Basalzellkarzinom ist die häufigste Art von Hautkrebs, dagegen wachse das squamöse Zellkarzinom in der Regel schneller, so die Forscher. Beide entwickeln sich in Hautbereichen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Jeder Mensch, dessen Haut der Sonne ausgesetzt ist, habe viele mutierte Zellen in der Haut, doch nur sehr wenige können sich zu einem Tumor entwickeln.
Ihre Ergebnisse legten nahe, dass normale menschliche Haut widerstandsfähiger gegenüber Krebs sein könnte als bislang angenommen und auch während ein Kampf zwischen mutierten Zellen tobe, noch normal funktionieren könne, so die Forscher. „Der Grund, warum Menschen hellen Hautkrebs bekommen, liegt darin, dass große Bereiche der Haut von konkurrierenden mutierten Zellen besiedelt werden“, sagt Dr. Ben Hall, Senior-Autor der Studie. Je mehr wir unsere Haut der Sonne aussetzen, desto mehr neue Mutationen entstehen und desto härter ist der Konkurrenzkampf in unserer Haut. „Irgendwann kann sich die überlebende Mutation zu einem Krebs weiterentwickeln“, so Hall.
HH