Drei neue FSME-Risikogebiete in Deutschland
NK | 06.03.2023
Es gibt drei neue Gebiete in Deutschland, in denen das Risiko für eine durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erhöht ist. Alle grenzen an bekannte Risikogebiete:
- In Sachsen-Anhalt kommt ein zweites Risikogebiet hinzu: Landkreis Anhalt-Bitterfeld ,
- In Bayern kommen die Risikogebiete LK Fürstenfeldbruck und SK München hinzu,
Somit sind aktuell 178 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Die Karte mit den aktuellen Risikogebieten gibt es hier. Die Zahl der FSME-Fälle nimmt zu: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 546 FSME-Erkrankungen übermittelt, das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr (421 FSME-Erkrankungen). FSME tritt nicht nur in Deutschland auf, sondern auch in zahlreichen europäischen Ländern, zum Beispiel in der Schweiz, Österreich, Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Italien, Kroatien oder der Türkei.
Impfung schützt
Gegen FSME gibt es eine wirksame Impfung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) allen Personen empfohlen wird, die in Risikogebieten wohnen, sich aufhalten bzw. dort Urlaub machen. Die Impfung könnte zahlreiche Krankheitsfälle verhindern: 98 Prozent der im vergangenen Jahr Infizierten waren laut RKI gar nicht oder unzureichend geimpft. Für die Grundimmunisierung sind insgesamt drei Impfungen erforderlich.
Wer sich nach einem Zeckenstich mit FSME infiziert hat, kann nach ein bis zwei Wochen grippeähnliche Krankheitszeichen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel emtwickeln. Diese Beschwerden klingen nach einigen Tagen wieder ab. In den meisten Fällen ist danach die Krankheit überstanden. Bei einem Teil der Erkrankten kommt es aber nach etwa einer Woche zu einem zweiten Krankheitsgipfel mit Beteiligung des zentralen Nervensystems: Eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute (Meningoenzephalitis) oder des Rückenmarks (Myelitis) können auftreten. Krankheitszeichen sind erneutes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems. Schwere Verläufe können z. B. mit Lähmungen an Armen und Beinen, Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starker Schläfrigkeit einhergehen. Eine folgenlose Heilung ist auch spät noch möglich. Bei schwer an FSME-Erkrankten kann es jedoch auch zu bleibenden Schäden kommen. Etwa jeder Hundertste, bei dem das zentrale Nervensystem betroffen ist, stirbt an der Infektion. Schwere Krankheitsverläufe kommen überwiegend im Erwachsenenalter vor.