Dyslexie: Digitale Texte tricksen Leseschwäche aus
19.09.2013
Sie konnten in ihrer Studie zeigen, dass jene, die sich beim Erkennen von häufig genutzten, ganzen Wörtern am schwersten taten, Texte auf elektronischen Geräten von der Größe eines Handys schneller lesen konnten als auf Papier. Teilnehmer mit einer begrenzten visuellen Aufmerksamkeitspanne verstanden einen Text besser, wenn sie diesen statt auf Papier auf einem E-Reader lasen, berichten die Forscher in der Online-Fachzeitschrift PLoS ONE. Die Wissenschaftler hatten hierfür Versuche mit etwas mehr als 100 Gymnasiasten mit Leseschwäche durchgeführt.
Den Grund dafür sehen die Forscher in der begrenzten Zeilenlänge mit dementsprechend weniger Wörtern pro Zeile auf den relativ kleinen Bildschirmen der E-Reader. Dies könne Menschen mit Leseschwäche helfen, sich auf einzelne Wörter zu konzentrieren, ohne dabei von vielen, zusätzlichen Wörtern, die in der gleichen Zeile rechts und links stehen, abgelenkt zu werden. Schon in früheren Studien, in deren Verlauf die Augenbewegungen von Menschen mit Leseschwäche untersucht worden waren, hatte sich gezeigt, dass kurze Zeilen das Lesen offenbar erleichtern. Dies unterstütze die Vermutung, dass die Zeilenlänge und nicht das Gerät an sich zu den beobachteten Vorteilen führe, so die Forscher.
HH