Eisenmangel in der Schwangerschaft: Infusion wirkt besser als Tabletten

ZOU | 08.01.2025

Mehr als jede dritte Schwangere weltweit hat einen Eisenmangel. Diesen kann eine Infusion im letzten Schwangerschaftsdrittel deutlich reduzieren – und zwar besser als Eisentabletten, berichtet eine Forschungsgruppe in der Fachzeitschrift „Nature Medicine“.
In der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf bis auf das Doppelte an, daher ist ein Mangel keine Seltenheit. image.originalResource.properties.copyright

In einer der größten Studien zu Eisenmangel in der Schwangerschaft erhielten 590 Frauen in Malawi Eiseninfusionen oder Tabletten. Diejenigen, die Infusionen bekommen hatten, hatten zu 47 Prozent bei der Geburt noch einen Eisenmangel, mit Tabletten waren es 63 Prozent. Eine Infusion im dritten Trimester wirkte sich sogar bis nach der Geburt positiv auf die Eisenspeicher der Mutter aus. 

Infusion im letzten Trimester sehr effektiv

„Diese nachhaltige Wirkung auf Anämie macht deutlich, dass Infusionen in der Spätschwangerschaft eingesetzt werden sollten, um die Produktion roter Blutkörperchen und den Eisenspiegel schnell zu steigern“, sagte Prof. Sant-Rayn Pasricha vom Royal Melbourne Hospital in Parkville (Australien). „Wenn intravenöses Eisen in einfachen Gesundheitszentren wie in unserer Studie im abgelegenen Malawi sicher gegeben werden kann, gibt es eigentlich keine Gesundheitseinrichtung, in der intravenöses Eisen nicht effektiv und sicher verabreicht werden könnte. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse bald in Gesundheitseinrichtungen auf der ganzen Welt umgesetzt werden.“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt derzeit schwangeren Frauen zweimal täglich orale Eisentabletten zur Vorbeugung von Eisenmangel

Quelle: DOI 10.1038/s41591-024-03385-w