Endometriose erhöht das Herzinfarkt-Risiko

pta-Forum | 17.09.2024

Frauen, die an Endometriose leiden, werden häufig von starken Schmerzen geplagt. Eine neue Studie zeigt nun, dass die Erkrankung auch Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben könnte.
Endometriose geht oft mit starken Unterleibschmerzen einher. image.originalResource.properties.copyright

Schätzungsweise jede zehnte Frau leidet unter Endometriose: Dabei wächst Gewebe, das dem der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Die Erkrankung ist nicht heilbar und kann unter anderem starke Unterleibschmerzen verursachen, während der Periode oder außerhalb des Zyklus auftreten.

Eine dänische Studie zeigt jetzt, dass betroffene Frauen auch ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als Frauen ohne Endometriose. Die Forschenden analysierten dafür Daten von über 60.000 Frauen mit Endometriose und verglich diese mit mehr als 240.000 Kontrollpersonen ohne die Erkrankung. Die Beobachtungszeit betrug im Durchschnitt 16, maximal aber 45 Jahre. Das Ergebnis: Das Risiko für einen akuten Herzinfarkt war für Frauen mit Endometriose im Vergleich zu Frauen ohne diese Erkrankung um etwa 35 Prozent, das für einen Schlaganfall um 15 Prozent erhöht. Die betroffenen Frauen hatten zudem ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche.

Die leitende Studienautorin Dr. Eva Havers-Borgersen wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen lange Zeit aus der männlichen Perspektive betrachtet worden seien, obwohl jede dritte Frau an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sterbe und jede zehnte Frau an Endometriose leide. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen mit dieser Erkrankung eine spezielle Risikobewertung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen benötigten. Nun sei dringend weitere Forschungsarbeit notwendig, um die Ergebnisse der Studie zu bestätigen und spezifische Risikomodelle für Frauen mit Endometriose zu entwickeln.