Erschöpfungssyndrom nach Covid-19 nicht häufiger als nach anderen Infektionen

ZOU | 26.07.2024

Eine neue Studie zeigt, dass eine Myalgische Enzephalomyelitis / ein Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) nach Covid-19 etwa ähnlich häufig auftritt wie bei Menschen mit anderen akuten Infektionen, die nicht durch das Coronavirus SARS-CoV-2 bedingt waren.
ME/CFS-Betroffene leiden unter einer anhaltenden starken Erschöpfung, die dazu führt, dass der Alltag kaum noch zu bewältigen ist. image.originalResource.properties.copyright

Forschende haben bei Patienten eine ähnliche Häufigkeit des Erschöpfungssyndroms ME/CFS bei Menschen mit positivem und negativem Covid-19-Test festgestellt: Der durchschnittliche Prozentsatz der Teilnehmer mit ME/CFS betrug drei Monate nach einer akuten Erkrankung 3,4 Prozent bei Personen mit positivem Covid-19-Test und 3,7 Prozent bei der Covid-negativen Gruppe. Auch in zwölf Monaten der Nachbeobachtung gab es keine signifikanten Unterschiede im Auftreten von ME/CFS zwischen den Gruppen.

3 bis 4 Prozent sind betroffen

Prof. Dr. Joann Elmore von der Universität Kalifornien in Los Angeles sagte: „ME/CFS tritt bei Menschen, die mit Covid-19 infiziert sind, nicht häufiger auf als bei Menschen mit anderen akuten Erkrankungen. Eine Prävalenz von ME/CFS von drei bis vier Prozent nach einer akuten Covid-19-Erkrankung stellt jedoch angesichts der vielen Millionen mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen eine sehr hohe Belastung für die Gesundheitssysteme dar.“

Ursache für ME/CFS unklar

ME/CFS ist eine komplexe neurologische Erkrankung von unklarer Ursache und ohne bekannte Behandlung. Sie tritt oft nach einem Virusinfekt auf. Bei ME/CFS stellt der Körper zu wenig Energie für körperliche und geistige Aktivitäten zur Verfügung, so dass Betroffene sich ständig erschöpft fühlen und die Erledigung alltäglicher Aufgaben ihnen schwerfällt.

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.23555