Fans von Sieger-Teams essen gesünder

22.08.2013

Enttäuschte Sportfans scheinen eine Niederlage ihrer Mannschaft mit fettreichem Essen und Süßem zu kompensieren. Dies berichten US-amerikanische Forscher in der Zeitschrift Psychological Science. Die gute Nachricht: Mit einer einfachen Maßnahme lassen sich die ungesunden Gelüste abwehren.
Sportfans einer verlierenden Mannschaft scheinen den Frust über die Niederlage mit ungesundem Essen zu bewältigen. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher hatten über zwei Spielzeiten der US-amerikanischen National Football League hinweg die Essgewohnheiten von Menschen aus über zwei Dutzend Städten unter die Lupe genommen. In Städten, deren Mannschaft verloren hatte, wurden am Tag nach dem Spiel demnach eher Nahrungsmittel verzehrt, die reich an gesättigten Fettsäuren waren. In diese Kategorie fallen zum Beispiel Fleisch, Wurst, Butter, Schmalz oder Sahne. Die Fans der Verlierer-Teams nahmen 16 Prozent mehr dieser Fettsäuren zu sich als normalerweise. Bei Menschen aus Städten mit Gewinner-Team waren es dagegen 9 Prozent weniger. Zudem zeigte sich: Wer noch eine Niederlage im Kopf hatte, griff eher zu Chips und Süßigkeiten. Wer zuvor an einen Sieg gedacht hatte, wählte eher Trauben und Tomaten.

"Fans essen gesünder, wenn ihre Mannschaft gewinnt, und ungesünder, wenn sie verliert. Das gilt besonders dann, wenn die Niederlage unerwartet kommt, die Mannschaft nur ganz knapp oder gegen eine ähnlich starke Mannschaft verliert", stellen die Forscher Yann Cornil und Pierre Chandon fest. Der Grund dafür könnte sein, dass sich enttäuschte Fans in ihrer Identität bedroht sehen und dies durch Essen zu bewältigen versuchen. Zu gewinnen scheine dagegen die Selbstkontrolle zu unterstützen, so die Wissenschaftler.

Doch was, wenn die eigene Mannschaft am unteren Tabellenrand steht und man sich dennoch gesund ernähren möchte? Dafür haben die Wissenschaftler eine einfache Lösung: "Nehmen Sie nach einer Niederlage einen Zettel und schreiben Sie auf, was wirklich wichtig ist in ihrem Leben." Diese Maßnahme habe in ihrer Studie die negativen Auswirkungen von Niederlagen komplett eliminieren können, so die Forscher. Für alle anderen bleibt nur zu sagen: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel."

HH