Forscher entwickeln "genetisches Thermometer"
22.05.2013
Die von Forschern um den US-Amerikaner Gil Atzmon entwickelte Technik setzt dabei auf die Untersuchung von Chromosomen, Träger der vererbbaren Information im Erbgut. Genauer gesagt messen sie die Länge der Schutzkappen an den Enden der Chromosomen. Diese sogenannten Telomere stellen sicher, dass die Chromosomen im Verlauf der Zellteilung nicht abgebaut werden. Deren Länge gebe Aufschluss über den gesundheitlichen Zustand des genetischen Materials und das Messen der Länge sei daher vergleichbar mit einem Thermometer, so die Forscher. "Wer lange Telomere hat, ist gut in Form, wer kürzere hat, ist für sein Alter weniger fit und weniger gesund", erklärt Atzmon.
Eigentlich verkürzen Chromosomen sich von der ersten Zellteilung an. In Geweben, die sich ständig erneuern, zum Beispiel im Magen oder in der Haut, sowie bei jungen Menschen stellt ein Enzym, die Telomerase, die Schutzkappen aber wieder her, und verhindert so, dass sich die Chromosomen verkürzen. Die Aktivität dieses Enzyms nimmt mit dem Alter allerdings ab, so dass die Chromosomen dann doch kürzer werden. Altersbedingte Beschwerden sowie einige Krebsarten können die Folge sein. Umgekehrt kann sich aber auch der allgemeine Gesundheitszustand darauf auswirken, wie schnell die Telomere abgebaut werden. Die Länge der Telomere gebe somit Aufschluss darüber, wie fit man im Vergleich zu anderen Menschen im gleichen Alter sei, so die Forscher.
HH