Forscher lassen Zahnpulpa neu wachsen
15.01.2019
Wenn die Zahnpulpa entzündet oder abgestorben ist, wird der Nerv entfernt, der Wurzelkanal gesäubert und anschließend mit totem Material gefüllt. Seit über drei Jahren arbeiten die Professoren Maobin Yang und Peter Lelkes von der Temple University in Pennsylvania zusammen, um aus dentalen Stammzellen neues Pulpagewebe zu züchten.
Dabei gibt es ein großes Problem: „Wenn wir die Komponenten in den Kanal geben, haben sie keine räumliche Kontrolle. Sie wissen also nicht, wo sie die Pulpa und das Hartgewebe, das sogenannte Dentin, wachsen lassen sollen: Das Dentin außen und die Pulpa innen. Wir brauchten also eine Struktur.“ Deshalb haben der Kliniker Yang und der Ingenieur Lelkes gemeinsam ein Gerüst entwickelt, um das Gewebewachstum zu steuern: „Wir können ein zweiseitiges Gerüst konstruieren und die Stammzellen dazu bringen, sich sowohl in Pulpa-Zellen als auch in Dentin zu differenzieren.“
Im nächsten Schritt soll das Verfahren in Tierversuchen getestet werden. Yang schätzt: „Ich glaube, in zehn Jahren oder sogar eher werden wir in der Lage sein, Patienten, die wegen einer Wurzelkanalbehandlung zum Zahnarzt kommen, eine alternative, gleichwertige oder sogar bessere Behandlungsmethode anzubieten: Nämlich das Nachwachsen von Nerven und Blutgefäßen der Pulpa im Zahn, anstatt totes Material zu verwenden.“
ZOU