Gefühlter Stress macht herzkrank

26.06.2013

Es scheint dieser Tage kaum jemanden zu geben, der nicht über permanenten Zeitmangel und Stress klagt. Sind Menschen zudem der Meinung, dass sich dieser Zustand negativ auf ihre Gesundheit auswirkt, könnten sie möglicherweise sogar richtig liegen, wie eine neue Studie europäischer Wissenschaftler nahelegt.
Wer glaubt, dass ihn der Stress krank macht, hat wahrscheinlich recht. image.originalResource.properties.copyright

So scheint die Sorge, dass sich der gefühlte Stress "sehr" oder sogar "extrem" auf die Gesundheit auswirkt, mit einem etwa doppelt so hohen Herzinfarkt-Risiko einherzugehen im Vergleich zu Menschen, die sich diesbezüglich kaum Sorgen machen. Das berichtete ein Forscher-Team im European Heart Journal. Sie hatten die Daten von über 7.000 Frauen und Männern ausgewertet, deren Gesundheitszustand über einen Zeitraum von 18 Jahren hinweg regelmäßig dokumentiert worden war. Von diesen vermuteten immerhin acht Prozent, dass sich der gefühlte Stress besonders negativ auf ihre Gesundheit auswirke. Es sei daher wichtig, dass Ärzte bei ihren Patienten die subjektive Wahrnehmung von Stress mit berücksichtigen, wenn es darum gehe, gesundheitliche Beschwerden, die mit Stress zusammenhängen, zu behandeln.

"Unsere Studie zeigt, dass die Reaktion auf Stress beziehungsweise die Möglichkeiten, diesen zu verkraften, abhängig von Faktoren wie sozialem Rückhalt, sozialen Aktivitäten oder früheren Stresserfahrungen, von Person zu Person sehr unterschiedlich sein können", sagt Dr. Hermann Nabi, Erstautor der Studie. Da viele Menschen glauben, dass Stress und Druck die Gesundheit beeinflussen, seien Maßnahmen zur Stressbewältigung besonders wichtig. Hierfür müssten in einem ersten Schritt die Ursachen ausfindig gemacht werden, wie etwa Arbeitsdruck, Beziehungsprobleme oder finanzielle Schwierigkeiten, sagt Nabi. Erst dann könne man in einem zweiten Schritt nach Lösungen suchen. Entspannungstechniken, körperliche Aktivität oder sogar Medikamente seien Wege, um mit Stress besser umgehen zu können, so der Wissenschaftler.

HH