Geht mit Musik alles besser? Sport nicht unbedingt

01.02.2018

Ob zum Joggen, zum Einstimmen auf ein Spiel oder vorab zum Aufwärmen: Viele Menschen hören während des Sports Musik, weil diese die Stimmung hebt und sie sich dadurch motivierter fühlen. Ob motivierende Musik tatsächlich die Leistung fördern kann, untersuchten deutsche Forscher nun und ließen Studienteilnehmer dafür Bälle werfen.
Mit den richtigen Rhythmen auf dem Ohr geht das Laufen viel einfacher, sagen begeisterte Musik-Sportler. image.originalResource.properties.copyright

Musik beim Sport oder während des Trainings hatte weder einen positiven noch einen negativen Einfluss auf die Leistung oder die Selbstwahrnehmung der Studienteilnehmer. Allerdings verleitet motivierende Musik Sportler offenbar dazu, größere Risiken einzugehen. Zu diesem Ergebnis kamen Dr. Paul Elvers vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main und Dr. Jochen Steffens von der Technischen Universität Berlin. Wie sie im Fachblatt Frontiers in Psychology berichten, trat dieser Effekt besonders bei Männern zutage sowie bei Teilnehmern, die sich ihre eigene Playlist selbst zusammengestellt hatten. Selbst gewählte Musik förderte das Selbstbewusstsein zudem bei jenen, die ohnehin schon eine gute Leistung erbrachten, jedoch nicht bei Studienteilnehmern, die weniger gut waren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass psychologische Prozesse, die mit Motivation und Gefühlen in Zusammenhang stehen, eine wichtige Rolle dafür spielten, die Funktion und den Einfluss von Musik beim Sport und Training zu verstehen, sagt Elvers.

Die Wissenschaftler hatten 150 Studienteilnehmer in drei Gruppen eingeteilt, die, während sie Bälle in einen Korb warfen, entweder von den Teilnehmern selbst ausgesuchte Musik hörten, von den Wissenschaftler ausgesuchte Musik oder keine. Die Bälle wurden von festgelegten Distanzen aus geworfen. Um ihre Risikobereitschaft abzuschätzen, durften die Teilnehmer allerdings selbst aussuchen, aus welcher Distanz sie den Ball warfen.

HH