Geistige Aktivität verzögert Alzheimer um 5 Jahre

Helan Omar  | 15.07.2021

Lesen, Schreiben und Denkspiele im höheren Alter können den Beginn von Alzheimer-Demenz um mehrere Jahre verzögern. Das zeigt eine US-amerikanische Studie, die die Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht hat.
Spiele machen nicht nur Spaß, sondern fördern auch die geistige Leistungsfähigkeit - eine sinnvolle Prävention gegen Alzheimer. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher ermittelten, dass Personen, die selten geistig aktiv waren, durchschnittlich im Alter von 89 Jahren an Alzheimer-Demenz erkranken. Im Vergleich dazu setzt die Demenz bei Personen mit der höchsten geistigen Aktivität durchschnittlich fünf Jahre später ein – also erst im Alter von 94 Jahren. Die Probanden förderten ihre geistige Leistungsfähigkeit durch Kartenspiele, Puzzles und dem Schreiben von Briefen.

An der Studie nahmen Personen mit einem Durchschnittsalter von 80 Jahren teil, die zu Studienbeginn nicht an Demenz litten. Die Studienautoren begleiteten die älteren Menschen über mehrere Jahre und hielten fest, wann die Teilnehmer an Alzheimer erkrankten und wie geistig aktiv sie waren.

Der Beginn von Alzheimer steht dabei vor allem im Zusammenhang mit geistiger Aktivität im höheren Alter. Die Forscher vermuten, dass Bildungsgrad und geistige Leistungen im jüngeren Alter eine weniger entscheidende Rolle spielen.

„Die gute Nachricht ist, dass es nie zu spät ist, mit so kostengünstigen und gut zugänglichen Aktivitäten zu beginnen“, so Dr. Robert S. Wilson vom Universitätsklinikum in Chicago. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sogar mit 80 Jahren sinnvoll ist, mit diesen Dingen anzufangen. Der Beginn von Alzheimer-Demenz kann hinausgezögert werden.“