Zellen altern gesünder, wenn die Ernährung stimmt

22.08.2018

Eine gesunde Ernährung, die reich an Früchten, Gemüse und Vollkorn ist, scheint eine gesunde Zellalterung bei Frauen zu fördern. Zellen von Männern profitierten davon allerdings weniger.
Man kann gar nicht früh genug mit gesunder Ernährung beginnen. image.originalResource.properties.copyright

Wissenschaftler um Cindy Leung von der University of Michigan hatten die Qualität der Ernährung von fast 5.000 Studienteilnehmern anhand von vier unterschiedlichen Skalen bewertet. Die Bewertung basierte auf der mediterranen Ernährung, der DASH-Diät („Dietary Approach to Stop Hypertension“, Ernährungsansatz gegen Bluthochdruck) sowie auf Vorgaben des U.S. Department of Agriculture und der Harvard T.H. Chan School of Public Health. Höhere Werte in jedem dieser Indizes standen bei Frauen mit einer deutlich größeren Telomerlänge in Verbindung, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift American Journal of Epidemiology. Telomere sind biochemische Strukturen, die die Endstücke von Chromosomen bilden. Auf den Chromosomen ist die menschliche Erbinformation beheimatet. Da sich die Telomere bei jeder Zellteilung verkürzen, gibt ihre Länge Aufschluss über das Alter und damit die Gesundheit von Körperzellen.

„Wir waren überrascht, dass die Ergebnisse einheitlich waren, unabhängig vom verwendeten Index für die Ernährungsqualität“, sagt Leung. In allen vier Diäten werde Wert auf einen hohen Anteil an Obst und Gemüse, vollwertigem Getreide und pflanzenbasierten Proteinen gelegt und der Konsum von Zucker, Salz sowie rotem und verarbeitetem Fleisch beschränkt. Offenbar kreierten diese Ernährungsweisen mit ihren antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften eine biochemische Umgebung, die für Telomere vorteilhaft sei, vermuten die Forscher. Das gelte jedenfalls bei Frauen.

Bei Männern deuteten die Ergebnisse zwar in die gleiche Richtung, waren aber nicht so deutlich. Allerdings hatten Männer in ihrer Studie auch tendenziell eine schlechtere Ernährungsqualität, tranken mehr zuckerhaltige Getränke und aßen mehr verarbeitetes Fleisch, so Leung. Es sei denkbar, dass nicht alle Lebensmittel die Telomerlänge gleich stark beeinflussten und dass mehr schützende Lebensmittel nötig seien, um die schädlichen Auswirkungen anderer Lebensmittel auszugleichen. Dies müsse allerdings noch weiter erforscht werden.

HH