Guten Flug: Checkliste für Diabetiker
07.05.2019
Erste wichtige Frage: Was kommt ins Handgepäck, was lässt sich im Koffer aufgeben? Auf Flugreisen nehmen Diabetiker am besten all ihre Utensilien wie Insulin, weitere Arzneimittel, Teststreifen und Messgeräte mit an Bord. Im Frachtraum des Flugzeuges herrschen häufig sehr niedrige Temperaturen. Es besteht die Gefahr des Einfrierens, was zum Beispiel Insulin unbrauchbar macht. Zudem besteht prinzipiell das Risiko, dass das Gepäck verspätet am Zielort oder auch gar nicht ankommt.
Check-in
Bei den strengen Sicherheitskontrollen an Flughäfen fallen spitze Gegenstände wie Pens, Spritzen und Lanzetten gleich auf. Deshalb ist eine ärztliche Bescheinigung, am besten auch in Englisch und der jeweiligen Landessprache wichtig, da sie den Medikamentenbedarf bescheinigt. Auch ein internationaler Diabetiker-Ausweis schadet nicht.
Er enthält in mehreren Sprachen alle wichtigen Gesundheitsdaten. Er bietet gerade im Notfall dem medizinischen Personal eine gute Übersicht über den Gesundheitszustand. Ein Muster-Exemplar findet sich auf der Internetseite der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Ebenfalls hilfreich: Im Vorfeld einfache Sätze in der Landessprache wie "Ich habe Diabetes" oder "Ich spritze Insulin" lernen oder zumindest aufschreiben.
Zeitverschiebung
Ebenfalls eine Herausforderung: die Zeitverschiebung. Bei Flügen nach Westen, etwa nach Nord- oder Südamerika, verlängert sich der Reisetag. Deswegen gilt die Faustregel, die Dosis des Basisinsulins zu erhöhen. Bei einem Flug nach Osten, etwa nach Indien oder Thailand, verkürzt sich der Reisetag. Die Dosis also reduzieren. Für den Rückflug gilt jeweils der umgekehrte Fall. Nach der Ankunft alle Uhren auf die Ortszeit umstellen und die Zeit im Blick behalten. Generell empfiehlt es sich, vor einer Reise mit Zeitverschiebung mögliche Fragen mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.
Kohlenhydrate für alle Fälle
Bei Turbulenzen, Flugausfällen und -verzögerungen bleibt der Essensservice an Bord oft auf der Strecke. Daher gilt: erst spritzen, wenn das Essen kommt. Außerdem nach Möglichkeit genügend eigenes Essen und Trinken – vor allem Kohlenhydrate – mitnehmen und keinen Alkohol konsumieren. Er fördert Unterzuckerungen.
Peter Erik Felzer