Harmlose Bakterien gegen Krebs?

06.04.2016

Mehrere Bakterienarten haben das Potenzial, Krebs wirksam zu bekämpfen. Die meisten sind allerdings für den Menschen schädlich. Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass sich harmlose probiotische E. coli-Bakterien ebenfalls zur Krebstherapie eignen könnten.
Krebserkrankungen breiten sich immer weiter aus. Forscher sind daher auf der Suche nach neuen therapeutischen Ansätzen. image.originalResource.properties.copyright

Erste Tests bei Mäusen haben gezeigt, dass sich die probiotischen Bakterien tatsächlich gegen Tumore wenden - und das ohne einen schädlichen Effekt. Das berichten Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in der Fachzeitschrift "Oncotarget". Die probiotischen Bakterien, die eher nützlich als schädlich für den Körper sind, werden bereits von Millionen Menschen zur Behandlung von Darmstörungen eingesetzt. Die Untersuchungen zeigten, dass sich die probiotischen E. coli sehr effizient gegen Tumore richteten.

Der Vorteil: Die Bakterien müssen nicht abgeschwächt werden, da sie dem Menschen nicht schaden. Krebs könne zwar schon jetzt mit Bakterien bekämpft werden, beispielsweise mit Salmonellen. „Die Anwendung ist aber mit einem großen Problem verbunden", sagt Dr. Dino Kocijancic, Wissenschaftler in der Abteilung für Molekulare Immunologie am HZI. „Wir müssen die Bakterien so modifizieren, dass sie keinen Schaden verursachen.“ Erste klinische Studien hätten gezeigt, dass dies zwar möglich sei, die therapeutische Wirkung dadurch allerdings eingeschränkt werde. Die Studienergebnisse öffnen die Tür für einen neuen Ansatz im Kampf gegen Krebs, so die Hoffnung der Forscher.

NK