Wintersport: Hauterfrierungen erkennen und gegensteuern

05.02.2016

Die anstehenden Faschingsferien nutzen viele Familien für einen Winterurlaub und gehen dann auf die Skipiste. Ganze Tage bei Eis- und Schnee an der frischen Luft beanspruchen die Haut sehr stark. Bei Minusgraden kann sie Erfrierungen erleiden.
Nicht nur im Sommer benötigt die Haut besonderen Schutz. Auch Kälte kann ihr schaden. image.originalResource.properties.copyright

„Bei Temperaturen unter minus zehn Grad ist Vorsicht geboten, wenn ich mich stundenlang draußen aufhalte“, warnt Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Besonders die Haut im Gesicht sei betroffen, weil diese sich nicht komplett mit Stoff bekleiden lasse. Vor allem Kinderhaut ist empfindlich und anfälliger für Kälte ist. Erste Warnsignale, dass es zu Erfrierungen gekommen sein könnte, beschreibt der Apotheker so: „Wenn Hautregionen berührungsunempfindlich werden, man sie also nicht mehr spürt, ist Vorsicht geboten. Die Haut sieht dann auch sehr blass, fast grau aus und ist nicht mehr gut durchblutet. Bei der Rückkehr in geschlossene Räume kann die Region dann anfangen zu prickeln oder auch deutlich zu schmerzen, was schon Vorzeichen einer leichten Erfrierung sein könnten. Erfrierungen sind wie Verbrennungen in Grade von eins bis drei unterteilt. Sehr schwere Erfrierungen führen dazu, dass Körperteile irreparable Schäden davon tragen können.“

Glücklicherweise kann Erfrierungen der Haut gut vorgebeugt werden, die Kleidung spielt hier eine große Rolle. Sie sollte den Außentemperaturen angepasst sein und aus mehreren atmungsaktiven Schichten bestehen. So entsteht keine Staunässe, was Unterkühlungen verhindern kann. Die Kleidung sollte zudem gerade auch beim Wintersport nicht einengen. „Ein Beispiel dafür sind immer wieder zu dicke Socken im Skistiefel. Wenn die Zehen im Schuh überhaupt keine Bewegungsfreiheit mehr haben ist die Gefahr für Erfrierungen viel größer als vielleicht mit dünneren Socken“, so Gulde. Weitere Gefahren für Erfrierungen können auch beim Einkehrschwung lauern, warnt der Apotheker weiter: „Zu viel Alkohol bewirkt, dass sich Gefäße in der Haut weiten. Das führt zu einer schnelleren Abkühlung und kann so auch Erfrierungen der Haut Vorschub leisten. Auch Raucher und Diabetiker können wegen Durchblutungsstörungen eher auskühlen.“

Ebenso ist die richtige Hautpflege im Gesicht entscheidend. Wo man sich nicht bekleiden kann, muss die Haut durch eine reichhaltige Creme mit hohem Fettanteil geschützt werden. Es gibt hierfür spezielle Kälteschutzcremes. Die Haut auf der Nase, an den Lippen oder den Ohren ist besonders anfällig. Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen leichte Erfrierungserscheinungen bemerkt, sollte folgende Tipps beherzigen:

  • Die betroffenen Hautpartien langsam wieder im Raum erwärmen. Unterkühlte Kinderhände können unter der Achsel der Eltern langsam gewärmt werden.
  • Wer Wasser benutzt, sollte kühles bis allenfalls lauwarmes Wasser über die Stelle laufen lassen.
  • Die betroffenen Körperpartien sollten auch nicht geknetet oder massiert werden. Das schmerzt und schädigt im Zweifel sogar die betroffenen Hautpartien.
  • Dem Unterkühlten warme, zuckerhaltige Getränke zu trinken geben.
  • Halten die Schmerzen auch im Warmen lange an, oder verschlimmern sich gar, sollte ein Arzt die unterkühlten Stellen ansehen, da vielleicht bereits tiefergehende Hautschichten von der Erfrierung betroffen sein können.

LAV Baden-Würrttemberg