Helfen die neuen Covid-Medikamente auch bei Omikron?

ZOU | 28.01.2022

Die neuen Tabletten, die eine Covid-19-Infektion im Anfangsstadium ausbremsen, funktionieren in Labortests auch gut bei der Omikron-Variante. Anders sieht es bei monoklonalen Antikörpern aus, die im Krankenhaus bei schweren Verläufen eingesetzt werden: Einige von ihnen sind gegen Omikron nahezu unwirksam.
Die neuen Covid-19-Medikamente helfen Labortests zufolge auch gegen die Omikron-Variante. image.originalResource.properties.copyright

Die verfügbaren Medikamente gegen Covid-19 wurden entwickelt und getestet, bevor sich die Omikron-Variante verbreitete. Da Omikron sich deutlich von früheren Virusvarianten unterscheidet, war zu befürchten, dass die Medikamente jetzt weniger wirksam sein könnten. Ergebnisse aus Laborexperimenten mit Zellkulturen geben zumindest teilweise Anlass zur Hoffnung: Die Medikamente Molnupiravir und Remdesivir erwiesen sich gegen die Omikron-Variante als genauso wirksam wie gegen frühere Virusstämme. Ein Wirkstoff (Nirmatrelvir) mit demselben Wirkmechanismus wie Paxlovid, dessen Zulassung mittlerweile von der Europäischen Arzneimittel-Agentur empfohlen wurde, war ebenfalls wirksam.

Bei den Antikörperbehandlungen sahen die Ergebnisse schlechter aus: Sie waren gegen Omikron deutlich weniger effektiv oder sogar unwirksam. Evusheld (ein Kombipräparat mit den zwei Antikörpern Tixagevimab und Cilgavimab) und Sotrovimab konnten das Virus noch neutralisieren, allerdings nur in 3- bis 100-mal stärkerer Dosierung. Andere monoklonale Antikörper waren dazu in üblichen Dosierungen gar nicht mehr in der Lage.

Der Virologe Yoshihiro Kawaoka von der Universität Tokyo, der die Ergebnisse mit seinem Team im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht hat, resümierte: „Unter dem Strich haben wir Gegenmaßnahmen zur Behandlung von Omikron. Das sind gute Neuigkeiten. Allerdings sind dies Ergebnisse aus Laborstudien. Ob sich das auf den Menschen übertragen lässt, wissen wir noch nicht.“

Quelle: DOI 10.1056/NEJMc2119407