Helles Licht steigert die Lust auf Sex

20.09.2016

Männern, denen die Lust auf Sex fehlt, könnte eine Therapie mit hellem Licht helfen: Diese bewirkt, dass sich der Testosteron-Spiegel erhöht und sie sexuell zufriedener sind. Das zeigt eine Pilotstudie, die italienische Forscher kürzlich auf dem Kongress des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) in Wien vorgestellt haben.
Ein niedriger Testosteronspiegel kann bei manchen Männern der Grund für sexuelle Unlust sein. image.originalResource.properties.copyright

„Wir fanden recht deutliche Unterschiede zwischen jenen, die die aktive Lichttherapie erhielten und der Kontrollgruppe“, sagt Professor Andrea Fagiolini von der Universität Siena in Italien. Vor der Lichttherapie hatten alle Studienteilnehmer ihre sexuelle Zufriedenheit auf einer Skala von eins bis zehn ungefähr bei zwei eingestuft. Diese verbesserte sich auf 6,3, nachdem Teilnehmer zwei Wochen lang früh am Morgen für eine halbe Stunde mit Licht bestrahlt worden waren. Die Kontrollgruppe, die mit deutlich weniger hellem Licht bestrahlt worden war, blieb auf einem Wert von 2,7. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass der Testosteron-Spiegel unter der Lichttherapie deutlich anstieg.

Der Anstieg des Testosteron-Spiegels könne die größere sexuelle Zufriedenheit erklären, sagte Fagiolini. In der nördlichen Hemisphäre sinke die Testosteron-Produktion des Körpers von November bis April ab, um anschließend über den Frühling und Sommer wieder langsam anzusteigen. Die Spitze liege im Oktober, was sich an dem Hoch der Geburtenrate im Juni ablesen lasse. Die Lichtbox imitiere in diesem Fall die Natur. Die Forscher betonen allerdings, dass ihre Forschung noch nicht in einem Stadium sei, in dem man die Lichtbehandlung schon als Therapie gegen Sex-Unlust empfehlen könnte. Selbst später könne es immer noch sein, dass sie für manche Männer nicht geeignet sei, zum Beispiel wenn eine Augenerkrankung oder aufgrund von Medikamenten eine Lichtempfindlichkeit vorliegt. Auch könne mangelnde Lust auf Sex verschiedenste Ursachen haben, die je nach Ursache unterschiedlich behandelt werden müssten.

HH