Herzerkrankung: Sind Medikamente gegen Erektionsstörungen erlaubt?

ZOU | 17.01.2025

Eine Herzerkrankung bedeutet nicht automatisch, dass Männer auf Medikamente gegen Erektionsstörungen verzichten müssen. Bei der Kombination mit Nitropräparaten ist aber Vorsicht geboten.
Männer mit Herzerkrankungen müssen nicht zwangsläufig auf Medikamente gegen Erektionsstörungen verzichten. image.originalResource.properties.copyright

Männer mit einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) oder koronaren Herzkrankheit sind oft gleichzeitig von Erektionsstörungen betroffen. Denn bei Arteriosklerose sind die Blutgefäße im ganzen Körper betroffen – auch die Gefäße des Penis. Genau hier setzen Medikamente gegen Erektionsstörungen an: Die Wirkstoffe Sildenafil und Tadalafil führen zu einer Erweiterung der Blutgefäße und fördern auch die Durchblutung des Penis.

„Bei der stabilen koronaren Herzkrankheit gelten die Medikamente im Allgemeinen als sicher“, erklärt der Kardiologe Dr. Wrenger. Vorsicht geboten ist jedoch bei der Verwendung in Kombination mit Nitraten, die bei Beschwerden durch Angina pectoris verwendet werden. 

Aufpassen bei Nitrospray und Tabletten

Die Weitstellung der Blutgefäße durch Sildenafil oder Tadalafil kann eine Kreislaufschwäche hervorrufen. Werden gleichzeitig Nitropräparate als Spray oder Kapseln verwendet, so verstärkt sich die Erweiterung der Blutgefäße noch, und das kann gefährlich werden: „Bei gleichzeitiger Einnahme von potenzsteigernden Mitteln und Nitraten kann es zu kritischen, auch lebensbedrohlichen Blutdruckabfällen kommen, so dass man hier sehr zurückhaltend sein und vorher ärztlichen Rat einholen sollte“, so Wrenger. 

Doch das bedeutet nicht, dass Männer mit Angina pectoris ganz darauf verzichten müssen. Mit einem gewissen Zeitabstand zwischen der Einnahme der beiden Medikamente lässt sich ein starker Abfall des Blutdrucks oft vermeiden. Dazu sollten sich Männer aber unbedingt vorher ärztlich beraten lassen.