Herzinfarkt-Risiko: Calcium-Präparate mit Vorsicht verwenden
24.05.2012
Bekommt der Körper eine moderate Menge Calcium, tut ihm das gut: Menschen, die im Durchschnitt etwa 820 Milligramm (mg) des Minerals pro Tag über die Nahrung oder Nahrungsergänzungen aufnahmen, hatten in der Studie ein um ein Drittel niedrigeres Herzinfarktrisiko als die Testpersonen, die schlecht mit Calcium versorgt waren. Eine gesteigerte Calciummenge über 1.100 mg pro Tag erzielte jedoch keinen vorbeugenden Effekt mehr auf Herz-Krankheiten oder Schlaganfälle. Im Gegenteil: Testpersonen, die regelmäßig Calcium-Nahrungsergänzungen einnahmen, büßten die Schutzwirkung des Minerals ein. In dieser Gruppe traten fast doppelt so häufig Herzinfarkte auf wie bei den Menschen, die nie Nahrungsergänzungen nahmen.
"Die Studie zeigt, dass Calcium-Nahrungsergänzungen das Herzinfarktrisiko zu steigern scheinen. Sie sollten daher mit Bedacht eingenommen werden", empfehlen die Schweizer Wissenschaftler. Ihre Erkenntnisse basieren auf einer großen europäischen Studie, die sie speziell im Hinblick auf die Calcium-Aufnahme erneut ausgewertet hatten. Sie hatten sich dabei auf die Datensätze von rund 24.000 Deutschen konzentriert, deren Ernährung und Gesundheit über elf Jahre hinweg dokumentiert worden waren.
Der Wahlspruch "viel hilft viel", scheint nicht auf Calcium zuzutreffen, aber eine gewisse Menge braucht der Körper, um gesund zu bleiben. Fragen Sie daher Ihren Arzt oder Apotheker, ob Calcium-Nahrungsergänzungen in Ihrem Fall sinnvoll sind. Zum Beispiel brauchen Frauen, die nach den Wechseljahren ein größeres Risiko für Knochenschwund haben, eine gute Calciumversorgung.
RF/hh