Hopfen schützt Zahnfleisch und Zähne
07.03.2014
Nicht die Hopfenzapfen, die Bierbrauer und Apotheker schätzen, sondern die Hochblätter der Pflanze standen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Normalerweise landen sie ungenutzt auf dem Kompost, doch Yoshihisa Tanaka und Kollegen haben festgestellt, dass sie antioxidativ wirkende Stoffe enthalten, sogenannte Polyphenole, die Zähne sowie Zahnfleisch schützen können. Ein Extrakt aus den Hochblättern der Hopfenblüte, die auch Brakteen genannt werden, erschwerte es schädlichen Bakterien, auf Oberflächen zu haften. Außerdem verhinderte er die Freisetzung einiger Bakterien-Giftstoffe.
In einer weiteren Arbeit klärten die Forscher auf, aus welchen Substanzen genau sich der Hopfenblätter-Extrakt zusammensetzt und auf welche dieser Stoffe die schützende Wirkung zurückzuführen ist. Mit Hilfe von Laboranalysen brachten sie Ordnung in das Puzzle der vielen Komponenten. Sie fanden unter anderem drei bisher unbekannte Stoffe, einen Stoff, der bislang noch nicht in Pflanzen gefunden worden war, sowie 20 bekannte Substanzen, die aber zum ersten Mal im Hopfen nachgewiesen wurden. Die Brakteen enthielten außerdem erhebliche Mengen an sogenannten Proanthocyanidinen, wie die Forscher im Fachblatt Journal of Agricultural and Food Chemistry berichten. Diese Pflanzenstoffe wirken ebenfalls antioxidativ und schützen so vor freien Radikalen.
Ob aufgrund dieser Forschungsergebnisse eine Zahncreme mit Hopfenauszügen zu einer möglichen Option in der Vorbeugung von Zahnerkrankungen wird, steht in den Sternen. Klar ist auf jeden Fall, dass ein Glas Bier am Abend nicht das Zähneputzen vor dem Schlafengehen ersetzt.
HH