HPV-Impfung auch für Männer?

09.08.2012

Bisher wird eine Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) Mädchen empfohlen, um Gebärmutterhalskrebs vorzubeugen. Doch sollten sich auch junge Männer impfen lassen? Wissenschaftler haben jetzt untersucht, ob eine Impfung für Männer ratsam und kosteneffektiv ist.
Mit HPV-Viren, die bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen, können sich auch Männer anstecken. image.originalResource.properties.copyright

Tatsache ist, dass beide Geschlechter bei der Übertragung der HPV-Viren eine Rolle spielen, denn auch Männer können sich mit HPV infizieren. Eine Impfung für Männer könnte daher zum einen die Wahrscheinlichkeit für Gebärmutterhalskrebs bei Frauen verringern. Zum anderen würden aber auch die eigenen Erkrankungsrisiken, vor allem für Genitalwarzen, sinken, schreiben die Forscher in der Zeitschrift Viral Immunology. Nur relativ selten führt HPV bei Männern zu ernsthaften Gesundheitsproblemen, wie Penis- oder Anuskrebs. Zudem sei jedoch zu bedenken, dass die Einführung der Impfung mit hohen Kosten verbunden sei, heißt es in der Studie. Aufgrund der derzeitigen Datenlage empfehlen die US-amerikanischen Wissenschaftler die HPV-Impfung für Frauen und homosexuelle Männer.

Es wird geschätzt, dass etwa die Hälfte aller Männer in ihrem Leben mit den Viren in Kontakt kommen. Die Impfung gegen HP-Viren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) derzeit für Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren. Sie soll einer HPV-Infektion und Gebärmutterhalskrebs vorbeugen. Für die Impfung gibt es zwei Impfstoffe, die gegen die häufigsten krebsauslösenden HPV-Virustypen, HPV 16 und 18, helfen, der Vierfachimpfstoff zudem gegen die Typen HPV 6 und 11. Letztere können zu Genitalwarzen führen.

hh