Jeder vierte Erwachsene glaubt, ADHS zu haben

NAS | 16.10.2024

Eine aktuelle Umfrage zeigt: 25 Prozent der Erwachsenen in den USA vermuten, dass sie eine bislang nicht diagnostizierte Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung haben, auch bekannt als ADHS. Experten warnen jedoch vor Selbstdiagnosen.
Starke Konzentrationsprobleme können auch bei Erwachsenen auf ADHS hindeuten. image.originalResource.properties.copyright

Das Bewusstsein für ADHS im Erwachsenenalter ist durch Berichte und Videos in den sozialen Medien in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Eine aktuelle Umfrage der Ohio State University unter 1.000 Erwachsenen zeigt, dass 25 Prozent vermuten, ADHS zu haben.

Problematisch dabei: Nur 13 Prozent der Befragten haben mit einem Arzt über den Verdacht gesprochen. „Angstzustände, Depressionen und ADHS – die Symptome dieser Erkrankungen können sehr ähnlich aussehen, aber die falsche Behandlung kann die Dinge verschlimmern, anstatt der Person zu helfen“, sagte der Psychologe Dr. Justin Barterian, klinischer Assistenzprofessor in der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltensmedizin der Ohio State University. Schätzungen gehen davon aus, dass 4,4 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 44 Jahren ADHS haben.

ADHS-Symptome unterscheiden sich von Mensch zu Mensch

Erwachsene, die mit ADHS zu kämpfen haben, leiden unter Aufmerksamkeitsproblemen, manchmal auch Hyperaktivität und Impulsivität, die so schwerwiegend sind, dass sie in der Schule, bei der Arbeit und zu Hause Probleme verursachen. Diese Symptome sind hartnäckig und störend und können oft bis in die Kindheit zurückverfolgt werden. Die Symptome verschlimmern sich häufig bei Stress, Konflikten oder anstrengenden Phasen im Leben.

Barterian verdeutlicht: „Die Symptome von ADHS können bei verschiedenen Menschen unterschiedlich aussehen. Manche Menschen haben vielleicht mehr Schwierigkeiten, sich auf Vorlesungen zu konzentrieren oder sich zu organisieren, während andere eher soziale Schwierigkeiten haben, impulsiv sind und Schwierigkeiten haben, Gesprächen zu folgen.“

Der Experte ermutigt jeden, der unter solchen Problemen leidet, seinen Hausarzt aufzusuchen. Dieser kann eine Überweisung an einen Facharzt ausstellen, der ADHS diagnostizieren und behandeln kann. In Deutschland sind dafür Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie zuständig. In einigen Kliniken gibt es auch Spezialambulanzen mit Fachärzten, die sich auf ADHS im Erwachsenenalter spezialisiert haben.

Quelle: The Ohio State University Wexner Medical Center