Kehlkopfentzündung: So kommt die Stimme zurück
Apothekerin Maria Pues | 01.01.2021
Eine Kehlkopfentzündung, von Ärzten als akute Laryngitis bezeichnet, tritt zumeist als Folge einer viralen und eher selten einer bakteriellen Infektion der oberen Atemwege auf. Meist geschieht das im Rahmen einer Erkältung. Dabei schwellen die Schleimhäute im Bereich der Stimmlippen an. Es kommt zu Heiserkeit, Räusperzwang und/oder einem Fremdkörpergefühl im Bereich des Kehlkopfes. Das viele Räuspern, zu dem auch das Fremdkörpergefühl beiträgt, beansprucht die Stimmlippen sehr, erläutert Diplom-Medizinpädagogin und Logopädin Azzisa Pula-Keuneke im Gespräch mit der Neuen Apotheken Illustrierten.
Weniger reden, nicht flüstern
Bei einer akuten Laryngitis ist es wichtig, seine Stimme zu schonen. "Das bedeutet jedoch nicht, dass man schweigen soll", erklärt sie. "Vielmehr sollte man weniger und mit normaler Lautstärke sprechen, nicht schreien und vor allem nicht flüstern, denn Letzteres beansprucht die Stimme besonders stark." Dampfinhalationen sowie eine ausreichende Raumfeuchtigkeit und Trinkmenge tun Kehlkopf und Stimme gut und lindern die Beschwerden. Tritt zugleich Schnupfen auf, sollte man – etwa durch ein kurzzeitig genutztes abschwellendes Nasenspray – für ungehinderte Nasenatmung sorgen, da das Atmen durch den Mund den Rachenbereich zusätzlich reizt. Meist heilt eine akute Laryngitis innerhalb einiger Tage folgenlos aus.
Wie man vorbeugen kann
Nicht nur, wer häufiger an Kehlkopfentzündungen leidet, sollte auf vorbeugende Maßnahmen achten. Dazu gehören gut gelüftete Räume, um die "Virendichte" zu reduzieren, eine ausreichende Luftfeuchtigkeit und ein gut trainiertes Immunsystem, etwa durch regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und eine gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse. Rauchen und der Genuss von alkoholischen Getränken strapazieren den Kehlkopf hingegen. Wer darauf verzichtet, vermindert sein Laryngitis-Risiko und unterstützt im Falle einer Erkrankung den Heilungsprozess. Anders als der akuten liegt der chronischen Kehlkopfentzündung zumeist kein akuter Infekt zugrunde. Sie kann sich jedoch aus einer akuten Infektion entwickeln, wenn diese nicht ernstgenommen wurde oder ausheilen konnte. Von einer chronischen Laryngitis spricht man, wenn die Beschwerden länger als drei Wochen anhalten. Dann sollte stets ein Arzt hinzugezogen werden. Patienten mit einer chronischen Laryngitis fällt das Sprechen anhaltend schwer. "Dadurch beanspruchen sie unbewusst weitere Muskelpartien, der Stimmapparat arbeitet nicht mehr richtig", erläutert Pula-Keuneke. "Und das wiederum kann zu einer Stimmstörung führen, die zum Beispiel von Heiserkeit begleitet wird." Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, lernen die Betroffenen in einer logopädischen Behandlung, wie sie mit weniger Aufwand sprechen können, um so den Stimmapparat zu entlasten. So baut sich die Überspannung der Stimmlippen wieder ab, und die Stimmstörung geht zurück.