Kein Ibuprofen bei Herzkrankheiten

ZOU | 03.05.2024

Was viele nicht wissen: Ibuprofen oder Diclofenac können für herzkranke Menschen gefährlich werden. Medizinische Leitlinien raten bei koronarer Herzkrankheit, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen deshalb von diesen und ähnlichen Schmerzmitteln ab.
Bei einer bestehenden Herzerkrankung sollte die Einnahme von Schmerzmitteln zuvor mit dem Arzt abgesprochen werden - auch, wenn es sich um rezeptfreie Medikamente handelt. image.originalResource.properties.copyright

Ibuprofen zählt zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Es wird sehr häufig gegen Schmerzen und Fieber eingenommen und kann auch ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden. Doch harmlos ist das Medikament nicht: Schon nach einem Tag bis einer Woche der Einnahme kann Ibuprofen das Herzinfarktrisiko verdoppeln. Denn es kann den Blutdruck erhöhen, die Wasserausscheidung verringern und die Funktion der Blutgefäße verändern. Bei Symptomen wie Schwindel, innerer Unruhe oder Reizbarkeit, Schlaflosigkeit oder Müdigkeit und Herzrasen ist es deshalb sinnvoll, sich an einen Arzt zu wenden. 

Obwohl die Wirkungen auf das Herz bekannt sind, haben laut Barmer Arzneimittelreport im Jahr 2021 über 500.000 Personen mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) NSAR verschrieben bekommen. Dabei kann Ibuprofen bei Herzschwäche die Herzleistung noch verschlechtern. Es gibt zahlreiche Schmerzmittel, die für Menschen mit Herzerkrankungen besser geeignet sind. Der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Klingenheben rät jedoch, nicht einfach in der Apotheke ein anderes Mittel zu kaufen: „Es gibt etliche Alternativen, deren Auswahl allerdings hochindividuell erfolgen sollte, beginnend mit dem häufig verordneten Novaminsulfon bis hin zu Opioid-Analgetika. Alle Schmerzmittel haben potenzielle Nebenwirkungen, was bei der Auswahl der Substanz berücksichtigt werden muss.“