Klimawandel gefährdet auch Heilpflanzen
18.11.2019
Die Forscher aus den USA, Australien und Europa warnen in ihrer Arbeit vor den Konsequenzen, die ein ungebremster Klimawandel für Heilpflanzen haben wird. Diese Pflanzen sind für die globale menschliche Gesundheit nach wie vor von großer Bedeutung. Das gilt besonders für Regionen, in denen eine moderne westlich orientierte Medizin nicht verfügbar ist. Dass Heilpflanzen oft nicht nachhaltig geerntet werden, ist kein neues Phänomen. Neu ist, dass die Last, die der Klimawandel mit sich bringt, dieses Problem deutlich beschleunigt, so die Wissenschaftler. So sei absehbar, dass einzelne Populationen für immer verschwinden werden, wenn nicht unverzüglich gegengesteuert wird.
Qualität und Sicherheit der Inhaltsstoffe in Gefahr
Hinzu kommt, dass es durch den Stress, den der Klimawandel bei den Pflanzen auslöst, auch zu Veränderungen im Muster der sekundären Stoffwechselprodukte kommen wird, auf dem der therapeutische Einsatz der Arzneipflanzen beruht. Dadurch könnte sich die Qualität der Pflanzen ändern, womöglich sogar die Sicherheit der pflanzlichen Rohstoffe und der daraus hergestellten Medikamente.
Das Forscherteam um Erstautorin Dr. Wendy L. Applequist vom Missouri Botanical Garden, St. Louis, empfiehlt, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Verfügbarkeit wertvoller Arzneipflanzen auch für die Zukunft zu sichern. Dazu sei es dringend erforderlich, sich intensiver um den lokalen Anbau zu kümmern, für Nachhaltigkeit bei der Ernte zu sorgen und Handelsmaterial entsprechend zu zertifizieren. Anstrengungen, das traditionelle Wissen zu erhalten, seien momentan wichtiger denn je. Es müsse alles getan werden, gerade auch unter dem Aspekt des Erhalts der Arzneipflanzen, um den Klimawandel einzudämmen.
td/PZ/NK