Kopfbälle: starke Bauchmuskeln schützen die Wirbelsäule
18.08.2014
Oliver Ludwig vom Sportwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes und ein Team aus Humanbiologen, Orthopäden und Sportwissenschaftlern untersuchten die Aktivität der Muskeln, die die Halswirbelsäule stabilisieren. Normalerweise stabilisieren diese Muskeln im Schulter- und Halsbereich den Kopf im Moment des Aufpralls und schützen so die Halswirbelsäule. "Die eigentliche Kopfballbewegung geschieht aus dem Rumpf heraus“, erläutert Ludwig. Die Forscher gingen nun der Frage nach, was geschieht, wenn im Laufe eines anstrengenden Spiels die Bauch- und Rückenmuskeln ermüden.
In einer Versuchsreihe an der Universität des Saarlandes absolvierten Studienteilnehmer nach einer ersten Kopfballserie ein Übungsprogramm, das ganz gezielt nur die unteren Bauch- und Rückenmuskeln beanspruchte. Danach wurden erneut Kopfballstöße durchgeführt. "Waren die Bauch- und Rückenmuskeln erschöpft, konnte der Körper der Athleten keine ausreichende Spannung mehr aufbauen, um den Rumpf zum Ball hin zu beschleunigen“, erklärt Ludwig. Ersatzweise wurden dann die Halsmuskeln aktiv und bewegten den Kopf gezielt zum Ball hin. Um beim Köpfen aber die Gefahr einer Überlastung zu senken, empfehlen die Forscher die Rumpfmuskulatur in das wöchentliche Fußballtraining stärker mit einzubeziehen.
JW